In den Startlöchern
Dark Refelctions (Dark Epic Metal)

Ein überraschend ausgereiftes Demo erreichte mich kürzlich aus Herbstein. Die sechs Musiker spielen eine Mischung aus Gothic-, Doom- und Power Metal und überzeugen zudem mit zwei außergewöhnlichen Stimmen. Perfektes Songwriting, harte Gitarren, sphärische Keys, Double-Bass-Drumming verschmelzen mit eindringlichen melodischen Gesang und düster-epischen Texten. Genug Gründe, um euch die Band ein wenig näher zu bringen. www.dark-reflections.de (andreas)



Die Band:
Steffen Karnoll (Bass)
Heiko Mangtel (Gitarre, Keys)
Markus Nierula (Gesang, Keys)
Andreas Post (Gitarre)
Conny Rößner (Gesang, Gitarre)
Nils Schmidt (Schlagzeug)


Review lesen


Stellt euch doch kurz (oder lang) unseren lesern vor?
Heiko: Hi, wir sind Dark Reflections aus Osthessen. Dies ist unser erstes Interview nach dem Release unserer D.E.M.O.-CD Anfang Dezember, sodass alle Amboss-Leser hier wieder mal mit Infos aus allererster Hand versorgt werden!!! Wofür wir stehen und was bisher dabei rausgekommen ist, könnt Ihr in den folgenden Zeilen lesen oder auf unserer Homepage www.dark-reflections.de vorbeischauen.

Ihr seit bereits seit '95 aktiv, warum hat man bis jetzt so wenig von euch gehört?
Heiko: Alle Bandmitglieder gehen mehr oder weniger normalen Jobs nach, sodass bislang keiner von uns viel Zeit hatte, sich intensiv um PR-Dinge zu kümmern. Dafür muss man ausgeprägte Wadenbeißer-Qualitäten mitbringen. Allerdings haben wir nach Abschluss der Aufnahmen zu unserem Demo das Bedürfnis, "eine Klasse aufzusteigen". Wir möchten sowohl jemanden finden, der uns vermarkten kann, als auch verstärkte überregionale Live-Präsenz zeigen. AUFRUF: Falls sich jemand der Leserschaft für Management-Arbeiten berufen fühlt, kann er oder sie sich gerne bei uns melden. Das meinen wir ernst!
Steffen: Seit unserem Beginn als DR haben wir schon auf einiges zurückblicken können, wo wir sagen, dass wir bereits sehr erfolgreich waren und sind. Sei es bei Auftritten regional und überregional, sei es als Veranstalter von Konzerten. Auch unsere erste Fulltime-CD "Surfaces" war ein wichtiger Schritt in unserer Entwicklung, die Erweiterung unserer Voices ist ebenfalls sehr wichtig.

Eure aktuelle CD ist für Promotion Zwecke gemacht um eine Zusammenarbeit mit einen Label zu ermöglichen. Gibt es hier schon konkrete Dinge zu vermelden?
Steffen: Wir haben seit der Surfaces-CD einen Distributionsvertrag mit Metalglory, die unsere CD in ihrem Katalog anpreisen. Leider ist das noch nicht die Kategorie Vertrag, die es uns ermöglicht, besser und mehr an unserer Musik in einem Studio zu arbeiten.
Heiko: Damit will Steffen sagen, dass wir noch nix unterschrieben haben. Aber unsere Label-Aktion nach dem D.E.M.O.-Release hat auch noch nicht richtig begonnen. Damit werden wir wahrscheinlich im Januar loslegen.

Musikalisch ist es auf dem ersten Ohr ein wirrer Mix, auf dem zweiten offenbart sich dann der Epic Dark Metal. Habt ihr eure Richtung gefunden und beschreiben diese drei Worte die Musik korrekt?
Markus: Wir haben unseren Stil aus verschiedenen Richtungen zusammengestellt. Allerdings nicht auf die Weise: hey, lasst uns einen neuen Stil kreieren! Jeder von uns hört doch irgendwie andere Musik und hat andere Vorbilder. Wir nehmen uns dann beim Arrangieren der Titel viel Zeit. Da unsere Musik Wurzeln im Doom- und im Dark Metal hat und unsere Texte sich in gewisser Weise vom Mainstream abheben, kam der DARK EPIC METAL dabei heraus.
Heiko: Wir möchten uns stilistisch nicht limitieren. Charakteristisch für unsere Lieder ist nur, dass sie leicht düster klingen. Das kann dann je nach Ausprägung düster-episch, düster-doomig, düster-wavig, düster-progressiv, düster-melodisch oder düster-sonstwas sein.
Steffen: Weil die Gitarren sich heftig mit den Drums streiten, möchte ich es auch gerne Metal nennen.

Was steckt hinter den teils sehr interpretationsfreudigen Texten?
Markus: Hinter den Texten steckt die Idee, den Zuhörer gedanklich in eine andere Person oder Situation zu versetzen und ihn sich damit auseinandersetzen zu lassen. Es gibt auch andere Themen neben dem ganzen 'Heile-Welt-Tüdelü'. Der einzelne soll sich endlich mal mit den wirklich wichtigen Dingen befassen und sich überlegen, dass es manchen Menschen dreckiger geht als einem selbst.

Ihr arbeitet mit weiblichen und männlichen Vocals, habt aber trotzdem für jeden einzelnen Song eine bestimmende Figur. Ist beim Schreiben der Texte bereits klar, wer welchen Part übernimmt?
Markus: Nein, das probieren wir aus. Die Stimme, die von der Gesamtstimmung her besser passt, bekommt den Zuschlag.



Wo würdet ihr eure Haupteinflüsse sehen?
Steffen: Dark Reflections, jedenfalls für mich, ich bin kein fanatischer Metalhead in meiner Freizeit, die großen der Welt kenne ich, aber daraus einen Einfluss zu bestimmen, ist nicht möglich. Gewiss hat man eine Idee, wenn man Lieder von Pink Floyd, Ozzy, The Gathering oder Lacuna Coil kennt, aber die Motivation auf die Bühne zu gehen, ist für uns der größte Antrieb.
Heiko: Black Sabbath und Pink Floyd waren wohl die Wegbereiter jeder Band, die uns irgendwie beeinflußt hat. Ich persönlich höre gerne Lake Of Tears, Anathema, Solitude Aeturnus, Pain, die älteren Nightwish-Sachen und Amorphis, um nur ein paar zu nennen.

Im Info las ich etwas von düster konzipierter Bühnenpräsenz, was ist hierunter zu verstehen?
Heiko: Wir verballern pro Gig mehr Pyros als Running Wild zu "Death or Glory"-Zeiten. Nee, Quatsch, das geht überhaupt nicht. Wir haben ein paar Requisiten, die wir ab und zu mal rauskramen. Ich möchte mich hier etwas bedeckt halten, weil uns vielleicht doch noch der eine oder andere mal live sehen kann. Wir haben aber keinen Eddie.

Gibt es eine Band, welche ihr gerne supporten möchtet?
Steffen: Lacuna Coil, die Stimmung und die Fans würden, denke ich, gut in unser Programm passen.
Heiko: Siehe oben. Chip würde, glaube ich, gerne mal Peter Tägtgren die Flosse schütteln und Conny hat Freddie Mercury leider verpasst.

Wann ist mit eurem Full Length Debüt zu rechnen und wie weit seid ihr fortgeschritten?
Markus: Es sind bereits 8 Titel aufgenommen, weitere sollen nach dem Jahreswechsel folgen. Mit der Full Length ist dann wohl im Herbst zu rechnen.

Wie würdet ihr einem MTVIVA Moderator eure Musik beschreiben?
Markus: Dark Reflections schaffen mit ihrer Musik eine zwar düstere, aber nicht einengende, eher sich öffnende Atmosphäre, die zum Zuhören zwingt. Es ist keine Musik zum Nebenbeihören und kein "Hurra-Metal". Man muss sich als Zuhörer darauf einlassen, auf sich wirken lassen. Nach einer Weile springt dann der Funke über und es fällt schwer, DR wieder abzuschalten.
Steffen: Stellt Euch vor, es gibt eine Band, die sich in einer stillen Ecke der Republik entwickelt hat, mit fetten Gitarren, hämmernden Drums und abgefahrenen Sounds, die genau die Sound von Evanescence schon gemacht hat, als die noch Sesamestreet geschaut haben.
Heiko: ...und nach der Werbung kommt ein Clip von Dark Reflections, der perfekten Symbiose aus HIM und Within Temptation ;-)