Gemeinsam mehr erreichen
Band Unity
(alle Metalstile)

Der ein oder andere hat das Banner auf unserer Startseite bestimmt schon gesehen, aber es noch nicht für so interessant befunden, da auch mal draufzuklicken. Solltet ihr aber mal, denn hinter dem Link steht
ein bemerkenswertes Projekt am Anfang seiner Enstehung, die Band-Unity. Ins Leben gerufen von einigen Metal-Bands soll diese Gemeinschaft via Internetportal (www.band-unity.de) und mit persönlichen Kontakten die gesamte Metalszene wieder mehr zusammenrücken lassen. Wenn alle an einem Strang ziehen, kann man auch mehr rausholen. Das gilt sowohl für die beteiligten Bands als auch für Fans, Veranstalter, Promoter, etc. etc.! Alle sollen/können mithelfen, so der Gedanke hinter dem Projekt. Weitere Infos erhaltet ihr neben dem Besuch der Webseite auch im folgenden Interview mit Leo von Mandrake und Ali von Tharsys. (eller)

Was ist die Band-Unity und seit wann gibt es die?
LEO: Die Band-Unity gibt es seit Anfang des Jahres mit der eigenen Webseite www.band-unity.de im Internet. Die Grundlagen für das Unity-Projekt insgesamt wurden aber schon im letzten Herbst während einer kleinen Tour mit einigen Bands der Metalszene gelegt.

Wer gehört mit zu den Gründern?
ALI: Zu den Gründern der ersten Stunde gehören Leo (Mandrake), Cid (Crysalis), Nils (Carthago), Matze und ich (beide Tharsys). Wenig später erweiterte sich der Kreis, Seeb (Orden Ogan), Marco (Xandria), Lynn (Ancient Prophecy) und Andi (Midwinter) waren noch vor dem offiziellen Start fest eingebunden.

Wie seid ihr darauf gekommen sowas zu machen?
ALI: Durch den gemeinsamen Austausch und die Organisation von Konzerten wurden die Kontakte unter den organisierenden Mitgliedern der Bands intensiver. Man hatte die gleichen Probleme zu bewältigen und schrieb viele E-Mails, oder führte lange Telefonate, um alles unter einen Hut zu bekommen. Hauptsächlich ging es um terminliche Absprachen, aber auch oft darum: WER, kann WAS, WO am günstigsten besorgen, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Da lag es nahe die Kräfte zu bündeln und direkt zu steuern, so, wie es jetzt mit der Band Unity möglich ist.
LEO: Wir alle hatten schon die Erfahrung gemacht, dass wir mehr erreichen können, wenn wir uns mit unseren Möglichkeiten, Kontakten und Interessen zusammentun und gleichzeitig versuchen würden, Partner zu finden, die mit uns gemeinsam die Metal-Underground-Szene beleben oder diese stützen können. Bei Wahrung der Unabhängigkeit der einzelnen Bands stellten wir uns gemeinsame Gigs, ja vielleicht auch Sampler und auf jeden Fall gemeinsame Promoaktionen vor und wir dachten an, das Internet als Medium für unsere Ziele stark zu nutzen. Als wir alle bemängeln mußten, dass es zwar viel zum Thema Musik im Internet gibt, aber kaum etwas, dass gemeinschaftliche und freie Organisation für Metal-Bands ermöglicht, war die Idee in den Köpfen der Beteiligten schon mal fertig. Irgendwann im frühen Winter kam dann Ali mit einer PowerPoint-Präsentation an und hatte zusammengefaßt, was schon vorher angedacht worden war. Ich machte mich dann spontan mit Nils an die Vorplanungen zur Programmierung von www.band-unity.de , hämmerte dann eine dynamische Weblösung zusammen, die es allen Mitgliedern der Unity und allen möglichen Kooperationspartnern der Metal-Szene erlauben sollte, eigene, gemeinsame und ergänzende Themen direkt und online einzupflegen - nicht so wie auf den grossen Musikseiten jeder für sich, sondern mit gemeinsamer Verantwortung und gleichen Rechten für die Vollmitglieder der Unity, die auch nicht unbedingt Musiker sein müssen.

Was verfolgt ihr für Ziele mit diesem Projekt?
LEO: Underground Metal Bands, Fanzines, Promoter, Manager, Talentscouts und andere Beteiligte der Szene finden sich in einem beispielhaften Projekt zusammen, um ihre Energien zu bündeln! Das Projekt beinhaltet ein Internetportal, von dem jeder profitieren und an dem jeder aktiv mitgestalten kann. Dabei beschränkt sich die Zusammenarbeit keineswegs nur auf das Internet, die beteiligten Bands arbeiten aktiv und persönlich zusammen, z.B. an gemeinsamen Konzerten und Samplern. Und alles das ist komplett kostenlos für alle! Wir setzen in erster Linie auf Kooperation!
ALI: Ziel ist es, das Optimale für jede Band der Unity und für die jeweiligen Partner (Sponsoren, Magazine, Labels, etc.), aber auch Fans herauszuholen. Die Bands profitieren von der Unterstützung der Sponsoren, sowie durch das zusätzliche Offentlichkeitsforum (die Homepage) als Medium für ihre Musik. Den Sponsoren werden direkt und konzentriert eine Vielzahl junger und guter Newcomer auf einem Forum präsentiert. Außerdem erhalten sie Werbeflächen auf der Unity-Homepage und den Plakaten und Flyern der Unity-Konzerte. Für die Fans der Szene bietet sich die einmalige Gelegenheit selbst in der Unity tätig zu werden und das in jeglicher Form: Sei es mit Live-Berichten, Organisation von Konzerten, Kritiken zu den CD´s der Unity-Bands, oder sonstigen nützlichen und wissenswerten Beiträgen. So hat jeder etwas von der Unity.

Wie ist die Resonanz bislang von den Leuten, Bands und Labels, etc?
LEO: Nach unserem ersten Infoschreiben war hier der Bär los. Die Resonanz war so gross, dass die Mailflut kaum bewältigt werden konnte. Zahlreiche Bands bekunden Interesse, einige Webzines sind bereits Kooperationspartner. Ja, sogar Rechtsanwälte können Metal-Fans sein und sind der Unity schon beigetreten. Artwork- und Tonstudios sind teilweise schon im Boot. Etwas magerer sieht es noch mit dem Feedback aus dem Kreis der Label und Veranstalter aus.
ALI: Das Interesse von Bands, die in die Unity aufgenommen werden wollen ist zur Zeit so groß, dass wir gar nicht mehr nach kommen. Und es sieht im Augenblick so aus, als wenn das auch so bleiben würde. Wir versuchen jedoch alle Anträge so schnell wie möglich zu bearbeiten. Toi, toi, toi! Außerdem stieß unsere Seite auf sehr positive Kritiken in der ganzen Metal-Szene.

Ist die Unterstützung da?
ALI: Es besteht die Bereitschaft zur Kooperation aus allen Bereichen der Szene. Fans wollen bei der Organisation von Konzerten helfen, oder Live-Berichte verfassen. Ein Anwalt, spezialisiert auf Musikerrecht, hat seine Unterstützung in Rechtsfragen angeboten. Mehrere Magazine, ihr ja auch, fragen Interviews nach und bieten uns kostenlose Werbung in ihren Printmagazinen an. Mit einigen Online-Foren der Szene sind wir bereits verlinkt. Aber am grössten ist wohl die Unterstützung seitens der Unity-Mitglieder selbst, so nach und nach ist da eine richtige Gemeinschaft gewachsen, von der sich auch schon eine ganze Reihe persönlich kennen. Nicht zu vergessen, die wohl stärkste und nicht zu bezahlende Unterstützung von Leo, der das ganze Online-Portal in Eigenregie völlig kostenlos aus dem Boden gestampft hat. DANKE Leo!

Gibt's Sponsoren für das Projekt?
LEO: Ja, durchaus. Zunächst mal verstehen wir alle als Sponsoren, die uns unterstützen, egal wie das geschieht. Vieles ist durch gegenseitigen und ergänzenden Austausch der technischen Mittel, Möglichkeiten und der Kontakte möglich. Zu unseren Sponsoren gehören so gleich mehrere namhafte Webzines der Underground-Szene, wie z.B. das Amboss-Mag ;-) Dann eine Anwaltskanzlei für Musik- und Urheberrecht (Rechtsberatungen), zwei erstklassige Tonstudios mit Metalerfahrung, ein Provider, der Metallern kostenlos Webspace verschafft, ein Radiosender mit einem Offenen Kanal, Leute, die sich mit Artwork beschäftigen. Schließlich kann ich selber mit meiner Firma für Webdesign (DynaLex) wohl auch als Sponsor genannt werden. Die Webseite www.band-unity.de ist auf meinem Server kostenlos gehostet, die gesamte Webseite ist von mir kostenlos entwickelt worden und wird kostenlos von der Band-Unity ohne jegliche Verpflichtung der Beteiligten einfach genutzt, wobei wir alle als Vollmitglieder absolut demokratisch miteinander umgehen.

Jetzt wird sich der ein oder andere vielleicht sagen, ich möchte mitmachen. Was kann er tun?
LEO: Unter http://www.band-unity.de/bands/projekt.htm nochmal lesen, worum es uns geht, dann unter http://www.band-unity.de/bands/antrag.htm online den Antrag ausfüllen und online ab-schicken, will man Kooperationspartner werden. Metal-Bands müssen zusätzlich den Online-Antrag noch per Fax oder Post an uns schicken. Das Orga-Team der Band-Unity entscheidet dann über Aufnahme oder Ablehnung neuer Bands und startet zu diesem Zweck interne Umfragen zur Meinungsbildung unter allen vorhandenen Vollmitgliedern der Band- und Metal-Community.

Was ist das grösste Problem, was du zur Zeit bei dieser Aktion siehst?
ALI: Das grösste Problem sehe ich im Augenblick in der Abwicklung aller noch ungeklärten Punkte, Neuaufnahmen, etc., da geht schon eine Menge Zeit drauf, die wir im Augenblick brauchen, um gemeinsame Aktionen zu starten.
LEO: Hmm, dass der Tag nicht 36 Stunden hat, um der Community weitere Möglichkeiten der Zu-sammenarbeit auf www.band-unity.de und überhaupt der Metal-Szene bieten zu können ;-)) Ne, ernsthaft, z.Z. geht die Sache wirklich gut an. Meine persönlichen Bedenken kreisen eher um Zukunftsfragen. Zum Beispiel darum, ob es uns mit unserem Projekt gelingen wird, die Metalszene für alle transparenter und für die Underground Bands erfolgreicher zu machen. Da wir ja in allererster Hinsicht Musik machen wollen, die auch gerne gehört wird, brauchen wir auf jeden Fall noch tatkräftigere Unterstützung etwa von Veranstaltern, die sich ähnlich wie wir auf die Ursprünge des Metal besinnen, unser Projekt interessant finden und es als reizvoll auch für sie erkennen.

Sind irgendwelche Aktionen geplant, die jetzt über das Internet hinausgehen, z.B. ein spezielles Festival oder sowas?
ALI: Wir sind dabei, Konzerte zu planen. Da ja jedes Konzert mit Bands der Unity ein Unity-Konzert ist, werden das wohl noch eine ganze Menge werden. Ein konkretes Festival steht noch nicht, wird aber schon jetzt von allen Seiten gefordert. Mal schauen, wie wir das auf die Beine stellen. Außerdem wird wohl ein Sampler mit Beiträgen der Unity-Bands entstehen, ich kann allerdings noch nicht sagen wann.
LEO: Im späten Sommer und frühen Herbst wird es eine Tour mit Bands der Unity geben. Wir sind gerade dabei, die Termine abzuchecken. Da einige Bands durchaus schon etwas bekannter sind, teilweise neue CD´s kurz vor der Vollendung stehen, teilweise Bitten um Gigs von Fans aus dem ganzen Bundesgebiet kommen und auch die Unity-Bands schon ganz fein im Norden, Osten und Westen verteilt beheimatet sind haben wir Grund genug, zunächst sowas ganz konkret anzugehen.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft (der Szene)?
LEO: Uff, ich persönlich sage dazu ganz klar:
* Mehr Welt- und Kulturoffenheit in der Szene, die zeitweise leider durch extreme und zweifelhafte Randgruppen mehr und mehr in Verruf kommt und der ursprünglichen Szene so insgesamt schadet.
* Mehr Interesse an und vor allem ernsthafte Auseinandersetzung mit Underground-Bands, da immer häufiger leider auch gute Bands der Szene unter den Tisch fallen oder gar nicht beachtet werden.
* Rückbesinnung auf gemeinsame Stärken und aktive gemeinschaftliche Gestaltung von der Szene für die Szene
* Mehr Spielraum für die Kreativität der Musiker, um die Feelings besser auszudrücken als vielfach unter den aktuellen Bedingungen nur möglich.
ALI: Mehr Zusammenhalt auf allen Ebenen. Die Szene ist nämlich, entgegen vieler Behauptungen, keinesfalls tot.