Aus den Puschen gehauen BLACK DESTINY

Aus den Puschen gehauen hat auch mich das neue Album "black is where our hearts belong" der Osnabrücker Formation an einigen Stellen, denn ihr düsterer Powermetal kann sich echt sehen oder besser hören lassen. Lest mehr in der CD-Kritik zum Album, aber vorher noch das kleine Interview mit der Band. (eller)

Am Anfang mal ausnahmsweise die obligatorische Frage nach eurem musikalischen Werdegang und der Entstehungsgeschichte von Black Destiny.
Sven: BD existieren seit ca. 1992 und wurden von Tim und Kevin (damals noch Gesang und Gitarre) gegründet. Anfangs war die Mucke noch recht doomig-depressiv. Mit der Zeit wurden die traditionellen Metal-Anteile immer tragender im Soundgerüst, und 1996 stieß ich dazu, da Kev nicht mehr das Singen und Klampfen gleichzeitig bewerkstelligen wollte. 1997 folgte die selbstbetitelte Debüt-CD, und das Personalkarussell drehte sich einige Male. Das aktuelle Line-Up ist seit Mai 1999 stabil und wird es hoffentlich auch bleiben.

Wie kam es zu dem Deal mit Iron Glory Records ?
Sven: Eine recht vertrackte Geschichte. Michael und Christian haben neben BD noch eine weitere Band namens Xiron, die anfangs eher ein Sideprojekt diverser Leute war. Xiron kamen eher zufällig mit Iron Glory in Kontakt und erhielten eine Vertragsangebot, das sie auch direkt unterschrieben. Nur hatten sich Michael und Christian damit an die Firma gebunden, was Black Destiny vor die Wahl stellte, entweder auch dort zu unterschreiben oder uns einen neuen Sänger und einen neuen Drummer zu suchen. Letzteres war natürlich indiskutabel, und so landeten auch wir im Iron Glory-Stall. Und wir haben es nicht bereut, im Gegenteil, wir sind sehr zufrieden. Das sind echt noch Idealisten, aber keine hoffnungslosen.

Was soll der Albumtitel "Black is where our hearts belong" aussagen ?
Sven: In erster Linie Verbundenheit mit unserer Musik und untereinander, sowie zur ganzen Szene. Außerdem spiegelt es die Atmosphäre der CD wieder und ist auf fast jeden Text übertragbar.

Spiegelt die Düsternis, die sich durch das Album und Coverartwork zieht, eine bewusste Lebenseinstellung eurerseits wieder oder findet ihr es einfach nur gut als Element in eurer Musik ?
Sven: Es ist DAS Element unserer Musik! Und die Musik wohl das beste Ventil, das man seinem Groll öffnen kann. Gleichzeitig ist die Musik, bzw. der Heavy Metal, definitiv unsere Lebenseinstellung, mit allem was dazu gehört. Somit schließt sich der Kreis wieder.

Wer schreibt eure Texte und welche Inhalte bevorzugt ihr ?
Michael: Es ist mir als Sänger wichtig die Lyrix selber zu schreiben, deswegen sind die Texte auf B. I. W. O. H. B. zu 90 % von mir. Auch die älteren Songs wie Viking,Wolf, Words Of Sorrow und In Battle... (vor meiner Zeit bei BD entstanden) sind von mir überarbeitet worden. Inhaltlich beschäftigen sich die Texte von BD mit skurilen Geschichten in denen das sog. "Schwarze Schicksal" allgegenwärtig ist <Der Längste Tod Ist Das Leben>kleine Weisheit am Rande...

Spezieller gefragt, wovon handeln mein Lieblingssong auf der CD, "Creator of descent" & "Wolf" ?
Michael: In Creator Of Descent geht es um Gottheiten die sich über die Angst und Ergebenheit ihrer Anhänger definieren. Aus Angst vor der Ungnade Ihrer Götter waren bei manchen Völkern (z.B. Azteken) Menschenopfer und andere schreckliche Riten an der Tagesordnung. Alles Negative (Naturkatastrophen, Seuchen, verdorbene Ernten) wurde auf den Zorn der Götter zurückgeführt. Viel Blut ist im Namen von Glauben und Religion geflossen, und das nur weil die Menschen das Verlangen haben eine höhere "Instanz" anzubeten. In Wolf geht es um das Biest in jedem Menschen - die Dunkle Seite sozusagen. In unserer Gesellschaft versucht sich jeder anzupassen; das Wilde und Unbändige wird unterdrückt und unter einer glatten Fassade versteckt. Ich denke das wir Metal-Fans privilegiert sind, weil wir mit unserer "wilden Musik" ein Ventil gefunden haben Frust und Aggression abzulassen - viele Serienmörder z.B. sind Musterspießer und sie morden weil sie mit Wut, Haß und sich selbst nicht umgehen können (meine Meinung). Warum z.B. ist es auf den Metal-Konzerten friedlicher als auf so manchem Schützenfest?!

Wer sind eure musikalischen Vorbilder ?
Sven: Das ist extrem schwer zu sagen, da jeder von uns seine ganz eigenen Musikvorlieben hat. Ich denke Stimmung und Attitüde üben mehr Einfluss auf unsere Musik aus als konkrete musikalische Vorstellungen. Den einzigen Anspruch, den wir an unseren Sound stellen, ist: ein größtmögliches Maß an Eigenständigkeit, Rohheit und Glaubwürdigkeit.
Michael: Die Zeit in der musikalische Vorbilder für uns wichtig waren ist vorbei. Wenn man anfängt Metal zu machen freut man sich immer über Vergleiche mit "großen " Bands, aber ich denke das verändert sich im Laufe der Jahre. Mittlerweile finde ich es eher lästig mit anderen Bands verglichen zu werden, und was das letztendlich anrichten kann, sieht man ja in unserer "netten" RockHard-Kritik - aber die Leute wollen nun Mal immer irgendwie alles vergleichen.

Habt ihr nächster Zeit noch ein paar Gigs geplant ?
Sven: am 04.11. spielen wir mit Mourning Carress, Pandämonium und Mindfield in Münster, Paul-Gerhard-Haus, ansonsten ist wie immer einiges in Planung und nix konkret. Sorry! Wir brauchen echt langsam mal 'ne ordentliche Booking-Agentur... Hey, ihr Bands da draußen! Was ist mit Austauschgigs???

Wie geht's weiter mit Black Destiny ?
Sven: Wir sind fleißig am komponieren für's nächste Album, zieht Euch warm an. Aber vorher werden wir noch bei jeder Gelegenheit die Werbetrommel für BLACK IS WHERE OUR FUCKING HEARTS BELONG rühren. Ansonsten hoffen wir auf baldige achtstellige Zahlen auf unseren Konten (schwarze Zahlen!) und haufenweise Platinalben und so. Was man halt so macht als Musikus...

Und zum Abschluss eine immer wieder gern gestellte Frage: Aufgrund welcher Argumente sollen sich die Leute an den Bildschirmen da draußen eure CD kaufen ?
Sven: Weil es Euch aus den Puschen hauen wird. Punkt. Wer nicht die Katze im Sack kaufen will und das Rock Hard immer noch zu ernst nimmt, hat die Möglichkeit, sich Songs auf unserer Website anzuhören oder runter zu laden. In diesem Sinne: Up the Irons!!!

Ein Frage noch:
Soweit ich informiert bin, habt ihr letztes Wochenende (20.10.) auf dem OS-Festival gespielt. Ich wäre auch gerne gekommen und hätte euch und andere Bands gerne gesehen, da wir ganz bei euch in der Nähe wohnen (Bünde/Herford), aber leider hat es zeitlich dann doch nicht hingehauen. So interessiert mich, wie euch das Festival gefallen hat und wie die Stimmung war ?
Sven: Uns hat es prächtig gefallen, wir waren zwar spielerisch nur 95%tig, hatten aber sehr gute Publikumsreaktionen. Das Festival war sowohl von den Bands als auch von der Stimmung her ein echter Erfolg, am Samstag war sogar ausverkauft. Die Veranstalter werden wohl versuchen, das OS-Fest zu etablieren, also: be there in 2001!