Für die Ewigkeit AETERNITAS

Das kürzlich erschienen "Requiem" sorgte bei uns für helle Begeisterung, da ihre Komposition, eine Mischung aus Klassik, Metal und Gothic, mit genialen Melodien und einer wunderbaren Atmosphäre gesegnet ist. Auch wenn manch einen Metaller die kirchlich anmutende Stimmung im ersten Moment zurrückschrecken kann, so ist erinnert das Debüt der Lübecker Band doch auch an Bands wie Haggard oder Therion und ist für jeden Freund düsterer Musik wärmsten zu empfehlen. Eigentlich nur als Nebenprojekt gedacht, entpuppt sich Aeternitas zum echten Hauptact. Uns stand Bandkopf Alexander für ein paar Fragen zur Verfügung.

Was bedeutet der Name Aeternitas und wie ist die Band entstanden ?
Alexander: Der Name Bedeutet "Ewigkeit" (ein vielversprechender Name für eine junge Band, wie ich denke), und ist eines der am meisten benutzten Wörter im Requiem. Die Entstehung von Aeternitas ist eigentlich wenig dramatisch. Anja und ich haben uns getroffen, um die Songs zu schreiben und anschließend haben wir befreundete Musiker gefragt, ob sie bei der CD miteinspielen möchten.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dieses Reqiuem zu schreiben ?
Ich höre privat viel Klassik. Und nachdem ich das berühmte Mozart Requiem von einem Freund geschenkt bekam, wuchs in mir die Idee, daß man vielleicht auch ein Requiem als Metal Fassung schreiben könnte, düster und traurig genug ist der Stoff ja an sich schon. Im Laufe der Zeit reifte die Idee immer mehr, bis ich den kompletten lateinischen Requiem Text inklusive Interpretationen fand, so daß ich daraufhin mit der textlichen Vorarbeit beginnen konnte.

Wie viele Musiker gehören fest zur Band und wie viele waren bei den Aufnahmen involviert ?
Da es sich bei Aeternitas ursprünglich um Projekt handelte, gegründet um ein Requiem zu schreiben, bestand die Band nur aus Anja und mir. Als es dann zur CD Produktion kam, brauchten wir natürlich weitere Musiker, besonders auch Sänger, die uns bei der Umsetzung halfen. ( Bei der Aufnahme waren wir somit zu fünft, plus drei zusätzliche Chorsänger ) Bei den momentanen Proben zur Live Umsetzung sind zum Glück fast alle Musiker von der CD auch mit dabei, bis auf unsere Sopranistin, die leider für ein Jahr nach London gegangen ist. Wir haben also nun eine neue Sopranistin, einen neuen Gunts Sänger ( Andreas spielt nur noch den Bass ), sowie zwei zusätzliche Gitarristen und eine zweite Keyboarderin. Somit sind wir im Moment eine 10 köpfige Band.

Gab es Probleme oder Dinge bei der Umsetzung der Idee, die nicht so funktioniert haben, wie ihr euch das vorgestellt habt ?
Zunächsteinmal war es schwierig, die Songs, die wir zuhause am Computer geschrieben haben, dann wirkliche im Studio einzuspielen. Es ist was ganz anderes, als wenn man als richtige Band ins Studio kommt, mit der man die Songs schon live im Proberaum spielen konnte. Aus zeitlichen und auch technischen Gründen mussten wir dann leider auch auf einen Drum Computer zurückgreifen, schöner wäre schon ein richtiger Drummer gewesen, im übrigen suchen wir auch für unsere Live Umsetzung noch einen Schlagzeuger! Und auch bei den Chorpassagen mussten wir ein bisschen improvisieren, da wir uns natürlich keinen richtigen Chor leisten konnten. Mit der textlichen und musikalischen Umsetzung bin ich aber ansonsten sehr zufrieden.

Woher/von wem stammen die lateinischen Texte ?
Die lateinischen Texte sind eine Kombination aus Bibelzitaten ( besonders aus der Offenbarung ) und speziell für das Requiem geschrieben Texten ( zu finden in der "Sequenz" ). Im späten Mittelalter hatte sich dann der komplette lateinische Text für eine Totenmesse gebildet, der in dieser Form dann vonn allen Komponisten eines Requiems benutzt wurde. Ich habe den Text dann um ca. die Hälfte des möglichen Textes gekürzt, meinen Interpretationen zufolge.

Welche Zielgruppe(n) möchtet ihr mit "Requiem" erreichen ?
Als Zielgruppe würde ich mir alle Hörer wünschen, die den verschiedenen Bereichen und Stilen des Metals und auch der Klassik aufgeschlossen gegenüberstehen. Das Requiem auf eine bestimmte Zielgruppe zu beschränken war nie gewollt, da ich innerhalb des Werkes auch mit den verschiedenen Genres experimentiert habe.

Da das ganze Konzept und die Musik sich irgendwie um Kirche dreht, würde ich gerne wissen, ob die Musik etwas mit eurem Glauben zu tun hat oder ob der kirchliche Hintergrund eher keine Rolle spielt ?
Ein kirchlicher Hintergrund hat bei unserem Requiem eigentlich nie eine Rolle gespielt und ist von unserer Seite auch nicht vorhanden. Wir wollten kein speziell christliches oder antichristliches Werk schaffen. Natürlich dreht sich der Text um eine ursprünglich katholische Totenmesse, allerdings ist der Text selbst für die heutige katholische Kirche viel zu negativ und düster.

Welche Musik/Bands neben eurer eigenen mögt ihr sonst so ?
Da kann ich eher für mich sprechen. Ich höre natürlich viel klassische Musik, dann Metal, besonders Gothic Metal ( Paradise Lost, Theatre of Tragedy ... ) und etwas Elekto und EBM. Allerdings habe ich nicht die Zeit und das Geld um immer auf dem neusten Stand zu sein. Von musikalischen Vorbildern kann man deshalb bei mir nicht sprechen.

Wie geht's mit Aeternitas und Monasterium weiter ? Wird Aeternitas jetzt euer Hauptprojekt ?
Mit Aeternitas gibt es im Moment natürlich eine Menge Arbeit, während wir mit Monasteryum noch nach einem Label suchen. Allerdings würde ich keiner Band einer Priorität geben. Ich finde genug Zeit für beide Bands und so soll es in Zukunft auch bleiben.

Könnte ein neues Aeternitas Album musikalsich ähnlich wie "Reqiuem" angesiedelt sein oder habt ihr schon neue Richtungen eingeschlagen ?
Grundsätzlich wird sich das nächste Aeternitas Album weiterhin in den musikalischen Bereichen bewegen wie das Requiem. Der eine oder andere Bereich wird vielleicht weiter ausgebaut, allerdings wird sich das erst im Zuge der Komposition ergeben. Ein grober Richtungswechsel ist jedenfalls nicht geplant.

Eine Tour gestaltet sich sicher schwierig. Gibt's dennoch Ambitionen in diese Richtung ?
Wie schon mehrfach erwähnt, sind wir gerade dabei, die Live Umsetzung zu planen und zu proben. Mit so vielen Leuten und einer entsprechenden Show drum herum sind Auftritte narürlich immer schwierig. Aber ich hoffe, daß wir auf einigen Festivals in nächsten Sommer zu sehen sein werden, und ab Januar / Februar ist auch mit den ersten Live Auftritten zu rechnen. Am besten fleißig die Augen nach Tourdates in den Zeitschriften offenhalten, dann werdet ihr keinen Auftritt verpassen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die ersten Live Auftritte und die direkte Resonanz von unserem Publikum.

Danke für eure Zeit und viel Erfolg.