AMPHI FESTIVAL :: Familientreffen in Köln
Tanzbrunnen in Köln am 24.+25.07.2010
u.a. mit And One, VNV Nation, ASP, Skinny Puppy, Anne Clark, Eisbrecher, Project Pitchfork, Combichrist, Blutengel, Frontline Assembly, Diary Of Dreams, Letzte Instanz, Mesh
(Fotos by Oliver Garrandt - www.abstrakte-fotografie.de)


Das Amphi gehört nunmehr zu den großen Festivals dazu und ist, wie sollte es auch anders sein, auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg gewesen. Allein im Vorfeld war es komplett ausverkauft und die hochkarätige Besetzung selbst im "Mittelfeld" der Spielzeiten an beiden Tagen zeigte seine erhoffte Wirkung. Ein wahrlich bunt-/schwarzes Volk aus ganz Deutschland, ja sogar aus vielen Teilen Europas machten sich auf, zum "Sehen und Gesehen" werden. Auch dieses mal, und so wird es wohl jetzt immer auf größeren Festivals der Fall sein, war ein "Met and Greet", oder auch genannt Autogrammstunde viele, viele Shopping-Stände mit Merchandise und Szeneartikeln, einige "Fressbuden" und ein nicht zu verachtender Kaffee-Stand.



Was besonders jedoch wie immer zu größeren Schlangen geführt hat, waren die wenigen Toiletten. Besonders für die holde Weiblichkeit war das wieder ein Ärgernis, da diese ja bekanntlich da etwas benachteiligt sind. Auch war die Autogrammstunde der verschiedensten Musiker wie schon im Vorjahr zwar für die Musiker gut zu erreichen, aber die langen Schlangen sind leider auch ungünstig gewesen. Besonders ärgerlich aber das dann auch Bands, wie Skinny Puppy, die Leute unnötig warten ließen. Ich selbst bin dann nach mehr als 20Min. gegangen, denn ich wollte zumindest noch die Möglichkeit wahrnehmen und weitere Gigs zu fotografieren. Dabei wäre Skinny Puppy auch ohne Maske (siehe Bilder vom Gig) mal ein Foto wert gewesen. Andere Bands waren da zuverlässiger. Obwohl auch Bill Leeb erst noch gefunden werden musste, um sich dann aber mit weitaus weniger Verspätung seinen Fans für Fotos und Autogramme zu stellen.



Derweil zeigte sich, dass bei der Organisation kaum mehr was dem Zufall überlassen wurde. Abgesehen eben von den vor allem für Frauen zu wenigen Toiletten, war alles andere in ausreichend gutem Maße vorhanden. Und die Strandzone am Rhein war als Beachclub vor allem am Samstag gut besucht. Samstag war denn auch das Wetter um einiges besser, denn der am Sonntag Nachmittag einsetzende leichte Regen wurde im Laufe des Abends zu einem zunehmenden Ärgernis. Was wohl auch ein Grund war, dass viele Gäste nicht die letzten Acts wahrnehmen wollten. Dabei wäre doch Eisbrecher es sicher wert gewesen. Und auch VNV Nation als letzter Gig der Hauptbühne draußen hat sicher der eine oder andere verpasst, da er lieber im Trocknen sein wollte. Auch ich kann euch leider von den letzten beiden Hallen-Acts (Letzte Instanz und Eisbrecher) nicht berichten, musste ich mich doch auf den 550km langen Heimweg machen, um morgens um 8 wieder fit im Büro zu sein. Genug der Mitleidstour ;) Bemerkenswert waren aber neben den ganzen Musikern auf den Bühnen und den DJs für die Partys am Abend, dass sich auch viele Musiker als Gäste unter das Volk gemischt haben. So war unter anderem als Gast unter Gästen Musiker wie NoiseFx, Suicide Commando oder das Duo XotoX zu sehen.



Die verschiedenen Fraktionen der schwarz-bunten Szene haben wohl - mal vom Metal abgesehen - fast alle was fürs Auge und die Ohren gehabt. Für die Augen sorgten neben den Bands auch Vorträge und Videoveranstaltungen im "kleinen Theater". Leider war ich nicht in der Lage, auch nur eine davon wahrzunehmen. Ich weiß, ein herber Schlag für mein Erfahrungskonto, aber nun gut. Evtl. klappt es nächstes Jahr. Besonders ansehnlich gekleidete Barock-Damen und Herren, neben den mittlerweile überall vertretenen Cybers und hier und da ein paar Steampunks oder auch gute alte Old-School-Gothics im Stile der Alien-Sex-Fiend und Sex Gang Children, waren überall anzutreffen. Dabei gab es ebenso viele EBM-/Electroheads wie einfach "nur" klassische Gothics zu sehen. Von ansehnlich hübsch knapp bekleideten Damen bis hin zu ins bunt schwarz gehüllte Begleiter. Auch die Generationen waren von den Jüngsten (gerad in der Lage unfallfrei zu stehen) bis hin zu sicherlich Mitt-Vierziger anfang Fünfziger vertreten. Zeigt es doch einen fließenden Generationswandel und den Weg hin von einer jugendlichen Szene hin zu einem breit gestaffelten in der Gesellschaft vorhandenen Lebensgefühl.




Derweil kommen wir zum eigentlichen Grund unseres Daseins. Die Bands auf den beiden Bühnen. Mit aufwendigen Tracklisten werde ich nicht aufwarten können. Wohl aber dafür mit insg. knapp 1500 Fotos. Wobei ich bezweifle, dass sich jemand wirklich ALLE antun möchte. Aber ich werde in jedem Fall allen eine kleine Galerie zu den hier bereits veröffentlichten Bildern zur Verfügung stellen. Außerdem folgt noch ein Interview mit Ole Anders Olsen anderen auch als Andy LaPlegua in Funktion Sänger des Projektes COMBICHRIST bekannt. Das habe ich am Sonntag gegen Mittag mit ihm im Hotel führen können.




Neben den bereits oben erwähnten Bands waren Auftritte von Legenden wie ANNE CLARK genau so sehenswert wie es FRONT LINE ASSEMBLY waren. Gerade aber die Großen der Szene hatten natürlich auch das meiste Publikum. So war es bei VNV NATION oder AND ONE kaum möglich, wirklich dicht an die Bühne zu kommen. Unheimlich Klasse Shows wie die von DIARY OF DREAMS und natürlich COMBICHRIST machten auch dieses Festival wieder zu einem echten Erlebnis. Schade war eher, dass die eine oder andere Band solch ein Publikum nicht wirklich nutzen konnte. Obwohl es kein Fingerpointing werden soll, war ich von ASHBURY HEIGHTS ein wenig enttäuscht. So hätte man ebenso wie bei FUNKER VOGT doch etwas mehr draus machen können. Musikalisch beide mit viel Spaß dabei, war mir die "Show" eher etwas zu langweilig. Wenn man das denn Show nennen konnte. Dafür haben Steve Naghavi und Ronan Harris einfach das Haus gerockt!!! Rampensäue wie es kaum andere gibt. Sie spielen mit dem Publikum wie kaum wer anders. Wo denn dann am Sonntagabend der Wettergott den Leuten einen Streich spielen sollte, waren im Grunde alle Gäste sicher, das Amphi 2010 war ein echtes Highlight des Jahres. So muss sich ein Festival anfühlen, anhören und eine Szene sich selbst feiern!

Bereits jetzt sind die Planungen aber schon für 2011 in vollem Gange. Wer also die Augen auf hält kann schon ab der kommenden Woche sich sein Ticket sichern. Sicher wird es sich auch dann wieder lohnen. Wir sehen uns 16./17.07.2011 beim Tanzbrunnen Köln! www.amphi-festival.de



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