NECKBREAKER FESTIVAL :: Nackenbrecherzeit
Westwerk in Osnabrück am 08.11.2008
mit Varg, Nachtblut, Metamorph, Spellbreaker u.a.



Da ich seit je her meinen Pflichten als Musikjournalist nur schleppend nachkomme :-), und ich als einer der kein Navigationssytem besitzt, eine halbe Stunde lang die schönen Osnabrücker Gleislandschaften durchfahren musste bis ich endlich im Westwerk angekommen war, schreibe ich als erste Band über SPELLBREAKER. Tut mir leid, wenn ich die anderen Bands verpasst habe, aber sicher werdet ihr woanders eure Kritiken bekommen haben. Die Bielefelder Melodic Death Metaller haben mir ihrem neuen Frontman einen gewaltigen Schub bekommen, denn der aus New Jersey stammende "Lenz" brummt auf den 4 Saiten und growlt was das Zeug hält. Man kann das Rad zwar nicht neu erfinden, aber es macht immer wieder Spaß den Jungs zuzuschauen. Wer sich so ins Zeug legt, der fühlt den wahren Melodic Death Metal, weiter so.

Bei METAMORPH denkt man zuerst an New Metal oder so was, aber METAMORPH haben sehr gekonnt Heavy und Death Metal verbunden. Sehr anspruchsvolle Gitarrenarbeit muss ich sagen, da macht es Spaß, sich im Underground zu tummeln. Von NACHTBLUT hingegen weiß ich bis heute nicht, was ich davon halten soll. Vom Image her irgendwas zwischen Cradle of Filth und Eisregen und auch textlich nicht weit davon entfernt. Simpel gehaltene Gitarrenriff und sehr Keyboard betonte Melodien wirken anfangs recht atmosphärisch und abwechslungsreich, werden aber schnell zum Standard. Bin gespannt, was sich Atta, Kopf der Band in der Zukunft ausdenken wird.

Zu VARG hatte ich im Vorfeld im Rock Hard eine Zeile gelesen: "Besser kann man Black und Pagan Metal nicht verbinden", und ich dachte mir, besser geht immer. Die Songs auf der myspace Seite hauten mich ehrlich gesagt nicht so vom Hocker, dennoch hatten VARG einige gute Songs auf Lager, die mich überraschten. Meiner Meinung wird viel zu viel Wert auf Propaganda gelegt, worauf ich absolut nicht stehe. Es entsteht immer schnell der Eindruck, mehr Schein als Sein. Ob man von einer Gewissen Eigenständigkeit reden kann, kann ich nach einem Mal hören nicht beurteilen, aber wer einigermaßen sein Instrument beherrscht und brauchbare Ideen hat, sollte keiner sich an Riffs von Dissection oder Einherjer bedienen. Und wenn ich schon Spaß an solchen Riffs habe, dann kann man sie auch so verpacken, dass es keiner merkt. Auf jeden Fall sind VARG routinierte Musiker und hatten auch viel Spielfreude mitgebracht, was sich in einer sehr bombastischen Viking Black Metal Show widerspiegelte. Vielleicht sollten sie bei den nächsten Songs ein bisschen mehr Zeit in die Lieder als in das Image stecken, dann kommen wir auch auf einen Nenner. (holger)


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