WAVE-GOTIK-TREFFEN :: Fields waren der Knaller
in Leipzig vom 09.-12.05.2008
u.a. mit Fields Of The Nephilim, Unheilig, Corvus Corax, Samsas Traum, Dead Guitars, Stoneman, Jesus On Extasy, Tristania, End Of Green, Paradise Lost, Tarja, Tristania, Tiamat, Hocico, Tactical Sekt, Christian Death
(Fotos by swen)


[ Musikalische Highlights: Fields Of The Nephilim + Tarja ]

Aus wettertechnischer Sicht war das 17. Wave-Gotik-Treffen ein Festival der Superlative. An allen Tagen gab es keinen Regen und die Temperaturen bewegten sich permanent im angenehmen Bereich, was dazu beitrug, dass die Veranstaltung ziemlich stressfrei und recht beschaulich über die Bühne ging. Gefühlsmäßig schienen in diesem Jahr weniger Besucher gekommen zu sein, denn es gab nur selten Augenblicke, wo man wirklich lange anstehen musste, um in die ein oder andere Location hinein zukommen. Auch von der Security-Mannschaft kann in diesem Jahr nur positiv berichtet werden. Sie waren freundlich! Hier scheint ein kleines Wunder passiert zu sein. Wurde ihre Art und Weise gegenüber den Besuchern in den letzten Jahren oft kritisiert, überzeugten sie diesmal die Besucher vom Gegenteil. Also ein dickes Lob an diese Mitarbeiter! Die meisten Leipziger haben sich ja eh längst an dieses schwarze Treiben gewöhnt und vielerorts ist die Skepsis verflogen, so dass einige interessante Gespräche geführt werden konnten. Gab es im letzten Jahr unschöne Vorfälle in Connewitz, blieb es 2008 weitestgehend ruhig. Ein Grund dafür war sicherlich auch, dass hier keine Neofolk-Bands mehr auftraten. Dafür zeigten sich die Fußball-Fans von ihrer besten Seite, die am Samstag grölend, und von kleinen Auseinandersetzungen behaftet, vom Bahnhof zum Stadion zogen. Dabei wurde wieder recht deutlich, wie friedlich die WGT-Besucher eigentlich sind, denn für den kurzen Auftritt einer Hand voll Chaoten waren mehr Polizisten im Einsatz, als zum gesamten Treffen. Etwas aggressiver ging es dagegen bei den Musikern zu, denn beim Konzert von CHRISTIAN DEATH auf der Parkbühne waren die Mitglieder der Formation CD 1334 dabei und beschimpften die Band, was dann in einem kleinen Handgemenge ausartete. Tja, schade eigentlich, dass sich die Künstler nicht so gesittet wie die Besucher benehmen können. Persönlichen Zwist sollte man doch besser anders ausfechten, aber nicht gerade vor dem Publikum.


[ Optische Highlights ]

Über das angebotene Musikprogramm gab es wohl lange nicht so widersprüchliche Auffassungen. Viele sprachen vom wohl schlechtesten Programm aller Zeiten, andere wiederum waren total begeistert. Betrachtet man das große musikalische Spektrum in der Szene, ist das auch kein Wunder. Denn zu unterschiedlich sind die Geschmäcker und recht machen kann man es eh nie allen. Und wer behauptete, dass diesmal nicht so viele bekannte Bands spielen, hatte gewiss nicht ganz Unrecht, denn nicht jede Musiksparte war mit Top-Namen besetzt. Doch muss das immer sein? Wo sonst kann man so viele kleine und unbekannte Bands sehen und sie vielleicht für sich neu entdecken? Eben, nur auf dem WGT. Das macht doch gerade den Reiz aus, sich auch mal auf neue Sachen einzulassen und nicht immer nur stupide auf Festivals zu fahren, wo das Line-Up von bekannten Namen dominiert wird. Zudem wurde wieder ein vielfältiges Rahmenprogramm angeboten, bei dem eigentlich kein Wunsch mehr offen blieb. Und in dieser Hinsicht ist das WGT unschlagbar, denn nirgendwo anders kann der Besucher, von Konzerten einmal abgesehen, Lesungen, Theaterstücke oder Filmvorführungen auf einen Festival erleben.

Doch nun genug über das Drumherum philosophiert, schließlich wollen wir euch an unseren Live-Impressionen teilhaben lassen. Wir werden jedenfalls das WGT 2008 in guter Erinnerung behalten und freuen uns schon auf das nächste Jahr! (swen)






FREITAG

Den Konzertauftakt zum WGT 2008 macht die Chemnitzer Band ONYX EYES im Kohlrabizirkus bereits um 14:00 Uhr, was doch recht zeitig ist. Leider sorgt der Feiertagsverkehr auf den Straßen dafür, dass nicht nur einige Bands Mühe haben, rechtzeitig zu ihren Auftritten zu kommen, sondern auch viele Besucher. So fallen dieses Konzert, und auch der lang ersehnte Auftritt der finnischen Fantasy-Metaller KIVIMETSÄN DRUIDI, dem Autobahnstau zum Opfer.


[ Trail Of Tears ]

Doch mit dem DIABLO SWING ORCHESTRA sind alle Strapazen vergessen und mit ihrer recht experimentellen Musikmischung sind sie ein guter Einstieg in das vorliegende Konzertprogramm. Der Kohlrabizirkus ist zu diesem Zeitpunkt noch mäßig gefüllt, aber für eine gute Stimmung im Publikum reicht es allemal. Weiter geht es mit TRAIL OF TEARS, die auf das altbewährte Konzept von Gothic Metal mit Frauenstimme setzen. Doch so recht springt der Funke zum Publikum nicht über.


[ Elis ]

Danach stehen gewissermaßen zwei kleine Premieren in Leipzig an, denn sowohl ELIS als auch TRISTANIA präsentieren sich mit ihren neuen Frontfrauen. Der Auftritt von ELIS beginnt verspätet, denn auch sie haben eine unschöne Staufahrt hinter sich. Erschwerend kommt noch dazu, dass ein Gittarist erkrankt ist. Allen Widrigkeiten zum Trotz, meistern sie den Auftritt mit Bravur und neben "Der letzte Tag" erklingt zum Abschluss "Heaven And Hell". Bei diesem Gig hat sich die Zuschauerzahl schon deutlich vergrößert und Sandra Schleret kann mit ihrer natürlichen und fröhlichen Art die Zuschauer sehr gut mitreißen. Das Publikum ist vom Auftritt begeistert, auch wenn die Spielzeit leider kurz ist.


[ Tristania ]

TRISTANIA gelingt das im Anschluss nur ansatzweise, denn die sardinische Frontdame Mariangela Demurtas wirkt eher zurückhaltend und etwas unnahbar. Doch ihre stimmlichen Qualitäten sprechen wieder für sie. Obwohl die ersten Lieder gar nicht so wirklich nach dem Sound der Band klingen, feiern die Zuschauer ordentlich mit.


[ Tarja ]

Von vielen mit Spannung erwartet, folgt nun der Höhepunkt im Kohlrabizirkus, der sich ganz gut gefüllt hat. Mit etwas Verspätung, und von vielen TARJA-Rufen begleitet, betritt endlich unter großem Jubel Frau Turunen die Bühne. Sie ist sichtlich ergriffen von dieser Sympathie, die ihr entgegenschlägt. Los geht es mit "Lost Northern Star" und jeder spürt, dass sich an der musikalischen Live-Qualität aus den Zeiten mit NIGTHWISH nichts geändert hat. In gewohnter Professionalität folgt die Darbietung der Songs aus dem Album "My Winter Storm" und die musikalische Umsetzung der Band kann sich ebenfalls sehen lassen. Mit viel Beifall beginnt der Song "Phantom Of The Opera", bei dem die Fans gut mitfeiern können, bevor das vorläufige Ende eingeläutet wird. Es folgt eine kurze Pause mit einem Outfit-Wechsel. Nun erklingt mit "I Walk Alone" der Song, auf den die Zuschauer schon sehnsüchtig gewartet haben. Dementsprechend groß ist die Freude. Nach einer knappen Stunde geht mit "Die Alive" ein viel zu kurzes, aber sehr schönes Konzert zu Ende und bildet einen gelungenen Abschluss für den ersten Tag.






SAMSTAG

Was gibt es schöneres als bei diesem genialen Wetter der Parkbühne eine Stippvisite abzustatten? Diese Idee haben auch relativ viele Besucher und daher ist bereits am Nachmittag die Location recht gut gefüllt, als ESCAPE WITH ROMEO zum Konzert laden. Natürlich erklingt mit "Somebody" einer ihrer größten Hits und die Zuschauer sind davon hellauf begeistert, so dass schon zu früher Stunde ausgelassen mitgefeiert werden kann.


[ Spectra*Paris ]

Weiter geht es in die agra-Halle, denn hier haben sich die Damen von SPECTRA*PARIS angekündigt. Wem der Name nichts sagt, dem geht vielleicht eher bei KIRLIAN CAMERA ein Licht auf, denn hier singt deren Frontfrau. Sie bieten einen gediegenen, elektronischen Sound an, der nicht ganz so experimentell ist, wie der von KIRLIAN CAMERA. Obwohl die Halle nicht zu voll ist, sind die Gäste begeistert und es baut sich eine gute Stimmung auf. Besonders die Herren kommen optisch gesehen auf ihre Kosten, da Frau Fossi ein sehr sexy Outfit trägt. Höhepunkt des Auftrittes ist die Coverversion von "Mad World", die einfach nur genial ist und für pures Gänsehautfeeling sorgt. Die Band verlässt kurz die Bühne. Unter großem Jubel erscheint sie noch einmal und es erklingen die ersten Töne eines neuen Songs. Wahrscheinlich ist die Auftrittszeit vorbei, denn ihnen wird einfach der Saft abgedreht. Auch die Damen sind über dieses abrupte Ende etwas überrascht, doch machen eine gute Mine und verabschieden sich freundlich vom Publikum.


[ Persephone ]

Ein weiteres Highlight an diesem Tag steht mit einem romantischen Konzert von PERSEPHONE im heidnischen Dorf an. Mit fast einer Stunde Verspätung beginnt der Auftritt. Es ist schon ziemlich kalt geworden und da ist es gut, wenn sich in der Nachbarschaft ein Getränkestand befindet, um sich innerlich etwas aufzuwärmen. Jedenfalls das Ambiente für diese Veranstaltung könnte nicht besser sein und die Zuschauer werden auch langsam ungeduldig. Endlich betreten die Musiker die Bühne. Und vom ersten Ton an steht fest, die Wartezeit hat sich gelohnt! Die Kammermusiker entlocken vielen Instrumenten sehr harmonische, aber auch experimentelle Klänge, die sich mit dem Gesang von PERSEPHONE zu einem Klangteppich verweben. Selbstverständlich wird im Laufe des Konzertes wieder eine schicke Räuchermischung entzündet, mit der die Sängerin die Bühne verlässt und kurz durch das Publikum schreitet. Die Besucher sind davon stark begeistert und so wird jedes Stück mit großem Applaus honoriert.

Noch etwas verträumt und benommen von dieser einmaligen Aufführung stellt sich die Frage über den weiteren Verlauf des Abends, denn in dieser Stimmung zum Konzert von NORTHERN LITE in die agra-Halle aufzubrechen, das geht gar nicht. Zum Glück gibt es ja in der unmittelbaren Nachbarschaft noch eine schicke Party. Im Parkschlösschen wird schließlich zur "When we were young IV" geladen. Das Ambiente auf beiden Floors sowie die kleine Terrasse ist für diese Tanzveranstaltung wie gemacht, also hier passt das Ambiente voll und ganz zur musikalischen Umrahmung. So ist es auch kein Wunder, dass sich zahlreiche Gäste eingefunden haben, um bis in die frühen Morgenstunden zu den guten alten Wave-Klassikern, aber auch zu ruhigen Neofolk-Stücken, das Tanzbein zu schwingen.






SONNTAG


[ Trobar de Morte ]

Wer lange feiert muss auch mal ausschlafen, also beginnt der Sonntag erst recht spät mit dem ersten Konzertbesuch, der erneut ins heidnische Dorf führt. Hier haben sich TROBAR DE MORTE angekündigt. Die Spanier spielen zwar am Montag nochmals in der agra-Halle, doch ist diese Musik hier einfach angenehmer zu genießen. Bis jetzt nur auf CD gehört, ist die Spannung groß, diesen Sound einmal live zu erleben. Ihre Mischung aus mittelalterlichen Klängen und etwas Neofolk begeistert die Besucher, die mit viel Beifall die Darbietungen honorieren. Sie spielen einige Stücke aus dem neuen Album "Legends Of Blood And Light". Die Musiker wirken sehr sympathisch und können heute nicht nur ihre bisherigen Fans begeistern, sondern auch viele neue dazu gewinnen.


[ Fliehende Stürme ]

Töne ganz anderer Art stehen später in der agra-Halle an. Die Punkband FLIEHENDE STÜRME ist nun an der Reihe, um den Massen ordentlich einzuheizen. Die Halle ist gut gefüllt, als die Jungs loslegen. Im Publikum herrscht von Beginn an eine ordentliche Stimmung, denn viele freuen sich über dieses Konzert. Präsentiert wird ehrlicher und geradliniger Punk. Es erklingen unter anderen die Stücke "Das Chaos brütet" und "Maschinentrauma", zu denen in den vorderen Reihen heftig gepogt und gefeiert wird. Viel zu schnell vergeht die Zeit und mit viel Applaus werden die Musiker verabschiedet.


[ London After Midnight ]

Auf diesen Auftritt haben viele Besucher lange gewartet. LONDON AFTER MIDNIGHT sind an der Reihe, um die Massen zu erfreuen. Mit Verspätung beginnt der Gig, doch die Zuschauer stört das nicht, denn der Jubel ist groß, als die Band endlich auf die Bühne kommt. Sean Brennan verteilt erst einmal ein paar rote Rosen an die Zuschauer in den ersten Reihen. Doch irgendwie ist bei diesem Konzert der Wurm drin. Erst bemängelt der Sänger die Höhe des Mikrofonständers, der dann zweimal getauscht wird und auch mit der Technik läuft scheinbar nicht alles glatt. Immer wieder werkeln sie herum. Ob das nur wirklich so schlimm ist oder Mister Brennan etwas die Diva heraushängen lässt - keine Ahnung. Jedenfalls wirkt er mit der Zeit etwas lustlos, steht oft mit dem Rücken zum Publikum, das trotz dieser Widrigkeiten gut mitfeiert. Es werden auch die Klassiker "Kiss" und "Sacrifice" gespielt. Doch ein einzigartiges Konzerterlebnis sieht irgendwie anders aus.


[ Fields Of The Nephilim ]

Wesentlich besser läuft es für den Headliner des Tages. Es wurde ja im Vorfeld viel spekuliert, ob FIELDS OF THE NEPHILIM noch einmal zu ihrer alten Größe auflaufen werden. Um es kurz zu machen, ja sie haben ein Meisterstück hingelegt! Sie haben das geschafft, was andere Bands vor ihnen vergeblich versucht haben - nämlich einen ordentlichen Sound in der agra-Halle zu präsentieren. Die Herren haben selbst sichtlich viel Spaß und so können sich die Gäste über minutenlange Gitarrensoli freuen. Die Halle ist zwar bei weitem nicht mehr so voll wie bei LONDON AFTER MIDNIGHT, dennoch sind viele total überwältigt, ihre einstigen Helden endlich einmal wieder zusehen. Daher liegt auch das Durchschnittsalter höher als bei manch anderem Konzert. Es wird zünftig mitgerockt und bei "Moonchild" sieht man kurz eine spärlich bekleidete Person, die kurz über die die Bühne huscht. Doch das wird nicht weiter kommentiert und es geht im gewohnten Sound weiter. Mit "Mourning Sun" endet das reguläre Set des Auftrittes und der Beifall im Publikum will nicht enden. Natürlich gibt es eine Zugabe in Form von "Preacher Man". Doch zum fulminanten Rundumschlag wird zu guter Letzt mit "Last Exit For The Lost" ausgeholt. Besser und genialer kann man ein Konzert nicht beenden! Und spätestens hier fällt einem wieder der Grund ein, weswegen man Konzerte von BLUTENGEL und Co. weglässt. Ist es auch eine andere Musikrichtung, bekommt der Zuschauer hier musikalisches Können in seiner besten Form serviert und wird nicht mit billigen Halbplaybacks abgespeist.
Wie dem auch sei, das Konzert war der Knaller des WGT 2008 und so verlassen viele Besucher begeistert, und mit einem breiten Grinsen im Gesicht die Halle, um noch lange danach von diesem Highlight schwärmen zu können.






MONTAG

So unterhaltsam die letzten Tage auch waren, spätestens am Montag merkt man deren Spuren. Die Füße tun etwas weh und der wenige Schlaf macht sich langsam bemerkbar. Daher ist es recht angenehm, den Tag ruhig angehen zu lassen und sich im heidnischen Dorf bei den vielen kulinarischen Köstlichkeiten etwas zu entspannen, was bei dem traumhaften Wetter kein Problem ist. Gut gestärkt und etwas herholt geht es zum Shopping in die agra-Halle, wo es nicht allzu voll ist, um an den Ständen in Ruhe stöbern zu können. Dabei merkt man gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Also nichts wie los, schließlich stehen im Volkspalast noch einige Konzerte an.


[ Barditus ]

In dieser Location geht es immer recht angenehm ruhig zu und vom Treiben der Fetischgemeinde am Vortag erinnert nur noch ein Kerzenständer am Eingang. Heute herrscht dagegen ziemliche Beschaulichkeit und es haben sich erst wenige Gäste versammelt, als BARDITUS den Abend eröffnen. Angereist aus Halle, haben sie einen der kürzesten Wege hierher gehabt. Sänger Uwe Nolte, der auch bei ORPLID hinter dem Mikrofon steht, kann mit seinen Darbietungen jedoch das Publikum überzeugen. Es werden alte Gedichte und Lieder neu interpretiert, die einmal in ein ruhiges Neofolk-Klanggewand gebettet und andermal nur mit einem theatralischen Sprechgesang mit wenig Musik dargeboten werden. Alles in allem eine recht interessante Mischung, bei der Stücke wie der "Merseburger Rabe" oder "Herrentod" zu hören sind. Die Interpretation von "Der Tod in Flandern" ist dabei besonders gut gelungen und kommt bei den Gästen gut an.


[ Voxus Imp. ]

Als nächstes sind VOXUS IMP. an der Reihe. Lange Umbaupausen bzw. Verspätungen beim Konzertbeginn scheinen dieses Jahr in Mode gekommen zu sein. Und so beginnt auch dieser Auftritt mit Verzögerung. Auf der Bühne wird allerlei musikalisches und pyrotechnisches Material aufgebaut, das ziemlich spannend aussieht. Mit sehr ruhigen Klängen beginnt die Show, doch so recht begeistern kann sie die wenigsten Besucher. Vielleicht liegt es ja daran, dass am vierten Tag die Auffassungsgabe doch etwas versagt. Aber insgesamt gesehen ist dieser Dark-Ambient doch recht monoton und langatmig für ein Konzert. Einzig die kleinen pyrotechnischen Einlagen sorgen für etwas Abwechslung.


[ Amodali ]

Laut Programm ist nun AMODALI vs. MOTHER DESTRUCTION an der Reihe. Soweit in Erfahrung zu bringen, gehört neben der Solistin AMODALI noch Patrick Leagas dazu. Von ihm ist jedoch keine Spur zu erkennen, dafür eine weitere Dame. Schon zu einer kleinen Tradition geworden, gibt es technische Probleme. Scheinbar will der Laptop nicht so recht mitmachen. Frau AMODALI rennt aufgeregt hin und her und die Techniker scheinen fast zu verzweifeln, während die andere Mitstreiterin ziemlich gelangweilt herum steht und auf den Beginn wartet. Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es endlich los. Begrüßt oder vorgestellt wird hier niemand, dafür ist es wohl schon zu spät. Das Set ist recht elektronisch gehalten und reicht von Goa-Einflüssen bis Trance. Die schamanischen bzw. rituellen Klänge vermisst man etwas. Vielleicht liegt das ja an den Technikproblemen. Die zweite Frau auf der Bühne bedient zeitweise, und relativ lustlos, das elektronische Schlagzeug. Das kommt jedoch eher selten vor und so sitzt sie mehr auf dem Boden.

Etwas enttäuscht von dieser Performance werden in der Hälfte des Konzertes der Abbruch und das Ende des 17. Wave-Gotik-Treffens beschlossen. Die Müdigkeit wird bei diesem Sound nicht besser und schließlich steht ja noch die Heimfahrt an. Damit geht, bis auf den Auftritt von BARDITUS, ein etwas enttäuschender Konzertabend zu Ende.


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