SATAN´S CONVENTION :: Höllenfeuer ist ausgebrochen
Gempt Halle in Lengerich am 13.12.2008
mit Amon Amarth, Satyricon, Belphegor, Destaster, Horna, Behexen + Special Guest

Nachdem es letztes Jahr bei der Satan´s Convention in Werl einige Proteste von christlichen Vereinigungen gab, fand die diesjährige Satan´s Convention in Lengerich statt, einem kleinen Dorf irgendwo zwischen Osnabrück und Münster. Mit 2000 Leuten war die Gempthalle, eine mittelgroße Stadthalle, sehr gut gefüllt; ein paar Leute mehr und es wäre echt eng geworden. Angesichts dieser Tatsache komme ich hier auch gleich zu meinem ersten Kritikpunkt:
Es gab nur eine Kasse, was bedeutete, dass man fast eine halbe Stunde draußen in der Kälte warten musste, um endlich sein Bändchen bzw. eine Karte zu bekommen. Um den Einlass zu beschleunigen stieg die leicht überfordert wirkende Kassenfrau dann relativ schnell auf den altbewährten Stempel um. Im Laufe des Abends konnte sich aber jeder ein Bändchen geben lassen, auf dem, warum auch immer, Satan´s Convention 09 steht. (holger)




Mit einem leichtem Muskelkrampf im Rücken vom Zittern in der Kälte und eingefrorenen Fingern sah ich gerade noch den letzten DESASTER Song. Da ich die Band seit Wacken 2001 nicht mehr live gesehen habe, hatte ich mich sehr auf den Gig gefreut. Wirklich schade, aber was soll´s. Als alt eingefleischter Fan des norwegischen Black Metals hatten es HORNA sehr schwer mich zu überzeugen. Aber alles in allem lieferten sie ein gutes Black Metal Konzert: Straighter Black Metal mit einigen melodischen Riffs. Nur der Sänger war mir ne Spur zu kreischig, aber ist ja alles Geschmackssache. (holger)

Als ich so in die Runde guckte, sah ich vor mir einen Typen mit einem Bandshirt auf dem hinten "Supreme Black/Death Metal Art" zu lesen war, und dachte mir: "Welche Band puscht sich denn so hoch?". Dass es ausgerechnet BELPHEGOR sind, die ihre Mucke so bezeichnen, hätte ich nicht gedacht. Ich weiß nicht, wie oft man sich eine CD von denen anhören muss, um überhaupt mal einen Unterschied zwischen den einzelnen Songs zu erkennen. Bis das so weit ist, hat man sich entweder den Nacken krumm gebangt oder zu Tode gelangweilt. War ja ganz okay was die abgeliefert haben, aber "Höchste Black/ Death Metal Kunst"? Ich weiß nicht, für Dissection vielleicht zutreffend... na ja alles Ansichtssache. (holger)




BELPHEGOR wurden dann auch jäh unterbrochen, als kurz vor Konzertende der Feueralarm in der Stadthalle losging. Diesen nahm natürlich keiner ernst, schließlich hatte man ja die Teufelsbeschwörer gleich vor sich, da ist Feuer ja eher eine natürliche Sache. Als die echten Feuerwehrleute dann aber kurz nach Alarmauslösung eintrafen, musste der Saal aber doch einmal komplett geräumt werden. Die Menge nahm's friedlich und mit Humor. (eller)




Nachdem das SATYRICON Konzert 2006 in der Zeche in Bochum sich eher mittelmässig gestaltete, haben die Norweger mich mit einem Song wieder in ihren Bann gezogen und mit diesem eine Energie abgefeuert welche die Langeweile der anderen Songs absorbierte: "Du Som Hater Gud"
Satyr schnappte sich nach Songs wie "Repined Bastard Nation", "The Wolfpack", "Forhekset", "Now Diabolical" plötzlich seine weiße Axt, und ich dachte was kommt jetzt? "Blessed From Below" wie 2000? Nein, "Du Som Hater Gud". Und es war einfach überragend geil, sich von der Gitarrenwand wegfegen zu lassen. Der Mischer hat den Song extra leicht übersteuert, und so klang er noch ein bisschen old-schooliger. Satyr mit Gitarre mittlerweile ein ungewohntes Bild, na ja, ist halt alles nicht mehr wie früher.
Und wenn meine Erinnerungen mich nicht im Stich lassen, war es nach 6 Konzerten das erste Mal, dass ich den Song live gehört habe. Dann folgten noch "Pentagram burns", "K.I.N.G.", "Fuel For Hatered", bei dem die Leute sich endlich mal bewegten und ein kleiner Pogotanz zustande kam, und "Mother North".
Nach Dissection und Immortal können sich auch nun Satyricon mit in die Liste "1 ½ Stunden Black Metal live" eintragen. Aber nach so vielen Jahren Erfahrung kommt auch ein Frost nicht so schnell ins Schwitzen und für mich selbst kann ich auch hoffen, dass Black Metal Schlagzeuger auch in 30 Jahren nicht auf Krücken gehen. (holger)




Angesichts der Tatsache, dass ich AMON AMARTH in den letzten 2 Jahren 4 x live gesehen habe, freute ich mich an diesem wunderschönen Abend darauf, mir mal einfach völlig unbeschwert meine Lieblingsvikinger als Headliner reinziehen und wie der Teufel rumbangen zu können, ohne auf der Bühne irgend etwas zu verpassen. Leider zerplatzten meine Träume jäh als sich schon der Soundcheck stundenlang hinzog und alle Instrumente irgendwie völlig daneben klangen. Als es dann doch endlich so weit war und das Intro erklang, lief mir ein wohliger Schauer über den Rücken, welcher sich allerdings sofort in kaltes Entsetzen wandelte, als Johan Hegg nicht zu hören war, das Schlagzeug wie eine Plastiktrommel und die Gitarren wie ein matschiger Brei klangen. Das mit dem Gesang bekam der Mensch am Mischpult irgendwann halbwegs in den Griff, der Rest blieb aber leider so unglaublich schlecht abgemischt, dass man selbst als eingefleischter AA-Fan teilwese nicht mal wusste, welcher Song gerade gespielt wird. Die angeheizte Masse direkt vor der Bühne schien dieses weniger zu stressen als mich, denn sie feierten ihre Helden mächtig ab. Johan und seine Truppe schienen sichtlich erleichtert darüber, dass ein Großteil der Meute sich von dem schlechten Klangereignis nicht die Laune verderben ließ und gaben trotz allem Gas. Das synchrone Kreiselbangen hat zwar schon mal besser geklappt, war aber angesichts der doch relativ kleinen Stage durchaus akzeptabel ;)
Abschliessend möchte ich allen, die AA hier das erste Mal live gesehen haben sagen - sie sind normalerweise live wirklich genial und rocken...ungbedingt nochmal ansehen....!!!!! (jini)
www.burningstage.net


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