HELLFLAME FESTIVAL :: Das Feuer der Hölle lodert weiter
Halle Gartlage in Osnabrück am 20.09.2008
mit Immortal, Destruction, Tankard, Watain, Crimson Ghosts, Setherial, Urgehal, Crimson Ghosts, Nachtblut

Bei fast 25 Grad hätte das diesjährige Hellflame Festival auch noch gut Open Air von statten gehen können. Die Halle Gartlage hatte an dem besagten Tage mehr etwas von einer Kirche als einem Konzertsaal, zumindest gaben die Sonnenstrahlen, die zwischen den Vorhängen hindurch kamen, fast den Anschein einer Kathedrale. Das einzige was dazu fehlte waren Mosaikfenster.

Auf der Bühne hingegen widerlegten SETHERIAL diesen Anschein schnell wieder. Dafür, dass sie in den letzten Jahren nur eine Handvoll Konzerte gespielt haben, klangen sie ziemlich routiniert. Traditioneller schwedischer Black Metal wie man ihn seit eh und je her kennt. Riff rauf Riff runter, leider habe keinen Song vom "Nord" Album raushören können, welches das einzige brauchbare SETHERIAL Album ist. Na ja, zumindest wurden dem Publikum gezeigt, dass es noch andere Bands außer WATAIN gibt. Zu meiner Verwunderung waren sehr viele Leute in WATAIN T-Shirts gekleidet. Ich weiß nicht, was an dieser Band so besonders sein soll, für mich klingen WATAIN auch nicht anders als der übliche Durchschnitt. Auch der dritte Livegig, den ich gesehen habe, konnte mich nicht von etwas anderem überzeugen. Doch bevor WATAIN die Bühne entern durften, waren TANKARD an der Reihe. Dieses Jahr auch eine ungewohnte Mischung von Thrash und Black Metal auf dem Hellflame, zumal bei so einer Mischung der Musikstile auch verschiedene Leute angesprochen werden. Bis auf ein paar Glatzenspinner, die meinten sich profilieren zu müssen, herrschte aber eine allgemeine ausgelassene Stimmung. Da Saufmetal aber nicht so mein Fall ist, habe ich den anderen Fans die Halle überlassen. DESTRUCTION überzeugten sehr mit einem druckvollem Sound und guter Laune. Ein Statement und Danksagung von Schmier, dass er es super findet, dass sich junge Leute wieder für Metal interessieren, sorgte für noch mehr Stimmung. Seit 15 Jahren, die ich ungefähr Konzerte besuche, war dieses der größte Indoor-Circle-Pit, den ich live miterlebt habe. Da denkt man, man hat schon alles mitgemacht und dann kommen DESTRUCTION.



IMMORTAL, wie immer beginnend mit "The Silent Storm To The North Abyss", dem einzigem Song vom "Pure Holocaust" Album, fand ich für meinen Geschmack eher schlecht. Warum muss man einen alten Song so spielen, als wäre er auf dem letztem Album. Die Riffs werden auf dem Album durchgehend gespielt, stattdessen hat man den Song mal grade eben abgeblock gespielt und als Death Metal Song umgewandelt. Auch vom ersten Album "Diabolical Fullmoon Mysticism" hätten man mal einen anderen Song wählen können - "Unholy Forces Of Evil" wird langsam langweilig. "Tyrants", "One By One", "Battles In The North", "Blashyrk" und "Sons Of Northern Darkness" durften an diesem Abend natürlich nicht fehlen. Ein Song vom "Dammned in Black" Album kannte ich nicht, wusste aber nicht, dass IMMORTAL einen Song haben, der sich nach Primordial anhört. Bin mir nicht sicher, ob vom "Blizzard Beast" auch ein Song dabei war, ansonsten wäre mit "At The Heart Of Winter" vom jedem Album etwas dabei gewesen. Alles in allem ein recht solider Auftritt und für die jenigen, die IMMORTAL zum ersten Mal gesehen haben, bestimmt ein gutes Konzert, aber ich habe auch viele mäßige Kritik vernommen. Kein schlechtes Konzert, aber der Bringer war es auch nicht, man ist halt noch zu sehr an andere Sachen gewöhnt. www.burningstage.net (holger)



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