Highfield 2007

HIGHFIELD 2007, 17.-19.08.2007
(Fotos und Bericht von Stephan Wüstenhagen)

Ein Konzertbericht aus Sicht eines Fotografen
In der malerischen Umgebung des Hohenfeldener Stausees fand auch dieses Jahr wieder das Highfield Festival statt. Am Freitag war das Wetter doch noch recht durchwachsen, was sich zum Glück am Samstag und Sonntag nicht bewahrheitete, sondern als strahlender Sonnenschein entpuppte.






Tag 1

Der Freitag begann für mich mit Polarkreis 18, die eine nette Mischung aus Pop, Elektro und Rock zeigten.
Im Zelt folgten dann Karpatenhund. Mit einer Kombination aus elektronische Musik und melodischen Hmynen begeisterte nicht nur die Frontfrau sondern auch der Rest der Band das Publikum.




Danach folgten The Twang aus England die doch schon etwas härtere Töne anschlugen und mit 2 Sängern überzeugten. Es gab eine Mischung aus hartem Sprechgesang und melodischen Liedern, die das Publikum in ihren Bann zogen.




Als weiterer Act folgten
The Films, die in guter Rockmanier mit klassischen Gitarrenklängen aufspielten.




Dann wurde es langsam voll. Für mich als Fotograf kein Problem, da wird ein Ausgang einfach schnell zum Eingang umfunktioniert. Doch für das restliche Publikum blieb nur die Hoffnung in der langen Schlange am Zelteingang.
From Autumn to Ashes spielten auf und ich muss sagen, die haben echt das Zelt gerockt, doch plötzlich war der Strom weg, die Amps waren Still und das Licht ging an. Nanu? Ja, ein netter Herr des Orgateams kam herein und bat das Publikum, doch weiter in das Zelt hinein zu wandern, doch kaum etwas passierte. Leider hab ich nicht mehr erfahren wie es ausging, da ich mich in Richtung Headliner Tocotronic durchkämpfen musste.




Endlich trat die Nacht herein und wegen der fehlenden Wolkendecke wurde es schnell sehr kühl.
Tocotronic zeigten neben einer genialen Lichtshow herzzereissende Melodien und schaurig traurige Texte.




Die nächste Band auf der Hauptbühne waren
The Shins, die auch mich mit etwas gitarrenlastigeren Songs und minimalistischen Lichtshow begeisterten.




Dann folgte der "Rausschmeiser" des Abends,
Interpol. Nach einigen Listen und Diskussionen um und mit dem Management durfte ich dann auch endlich in den Bühnengraben. Es hat sich gelohnt, nicht nur von der Bühnen- und Lichtshow überzeugte die Band auf ganzer Linie. Auch die Musik war einfach nur genial und das ganze Spektrum von harten Rockhymnen bis leichten Balladen wurde abgedeckt. Es war für mich eines der besten Konzerte dieses Sommers und nur wenige Bands, z.B. In Flames, hatten für mich ähnliche Livequalitäten.

Danach erfolgte der geordnete Rückzug zum Zelt und nur leichter Nieselregen störte die zufriedene Stimmung.






Tag 2

Der Tag begann für mich als Fotograf eigentlich erst so richtig mit
Funeral for a friend, die ihre Rockqualitäten wirklich unter Beweis stellten. Es folgten 45 Minuten mit rockigen Sounds und Melodien, die ich bis jetzt nur von "Göttern" wie Blind Guardian gewohnt war. Für mich ein neuer Geheimntipp, wenn man sie vorher noch nicht kannte.
Danach folgte im Zelt eine sehr interessante Band. Cobra Starship brachte eine harte Mischung aus Hip Hop und New Metal, die Menge zum Toben brachte. Der Sänger bewegte sich wie ein springender Gummiball über die Bühne und scheute auch den Publikumskontakt nicht.




Als ein weiterer Kracher auf der Hauptbühne traten dann Blackmail auf, die mit zum Teil düsteren Texten zeigten, dass das Highfield nicht nur Mainstream bedeutet. Eigentlich nur als Nachrückerband ins Lineup gekommen, zeigten sie, dass sie nicht nur Ersatz waren, sondern eigentlich bei mehr Festivals fest im Programm stehen sollten.

Als kleines Schmankerl für die Fotografen durften wir alle einmal auf die Bühne und von dort aus fotografieren. Nach einigen Diskussionen mit den Securities durften wir dann auch wirklich auf die Bühnen und JA!, es war ein krasses Gefühl. Nicht nur die tobenden Massen im Staub vor uns, auch die malerischen Kulisse des Waldes mit dem Stausee und der untergehenden Sonne brannten sich tief in meine Erinnerungen.
Hayseed Dixie traten dann im Zelt auf. Ich hatte keine Ahnung was ich mir unter dem Namen vorstellten sollte, doch es folgte ein Konzert voller Spielfreude, in dem unter anderem AC/DC Klassiker mit Country und Dixie Rhythmen gepaart wurden, und man merkte, die Jungs haben Spass am Spielen.




Für mich als Fotograf folgte dann das Highlight des Tages, MIA. Denn die Band überzeugte das Publikum voll und ganz davon, dass sie nicht nur im Radio gut klingen. Sondern live die Fähigkeit haben die Massen zu begeistern. Los ging es mit "Wenn ich ein Engel wär..." und die Sängerin Mieze tauschte dann ihre Engelsflügel gegen die Hemmungen der Zuschauer. Weitere Klassiker folgten, wie "Machtspiele" und "Tanz der Moleküle".

Sicherlich fragt man sich jetzt, was haben Bands wie MIA oder Tocotronic hier in einem Metalbericht zu suchen und ich wurde auch vom Management gefragt, ob es korrekt sei, dass ich mich dort über das amboss-mag akkreditiere. Aber man sollte doch über den eigenen Tellerrand hinwegsehen können. Live haben hier einige Bands sehr überzeugt, indem sie ordentlich Druck gemacht haben und sie sind alle mal einen Besuch wert.




Millencollin traten danach wieder mit etwas klassischeren Rockklängen hervor.




Fall Out Boy ein weiterer Stimmungshöhepunkt des Festivals. Die ersten Lieder überzeugten das Publikum noch nicht ganz. Doch als die geniale Stimme des Frontmanns "Beat it" vom King of Pop losschrieh, tobten die Massen und alle waren bis zum Rest des Konzerts restlos begeistert.




Leider fielen danach im Zelt die Klaxons aus und das Publikum musste ohne Musik auf den Auftritt von Billy Talent warten. Die Wartezeit wurde glücklicherweise um 15 min verkürzt und dann ging es los! Der quirrlige Sänger Benjamin riss die Massen mit. Er überzeugte nicht nur durch kreischende Punkhymnen, sondern zeigte auch eine Bühnenshow, die es in sich hatte.

Wie Gollum auf seinem Stein krallte er sich auf die Monitorboxen. Es war beinahe unheimlich, in diese Augen zu sehen. Evil und genial! Doch auch der Rest der Band überzeugte mit ihrem Können. Auch Ian, wer kennt ihn nicht wegen seiner ausgefallenen Frisur, bewies, dass er nicht nur Instrumentalist ist, sondern auch stimmgewaltig die Massen begeistern kann. Titel wie "Surrender" sind einfach für Festivals geschaffen und sind live noch genialer als man es im Radio erahnen kann.






Tag 3

Der Sonntag Nachmittag begann für mich
The Sounds. Nach dem ich einiges über die Frontsängerin gehört hatte, war ich neugierig und die klassischen Rock'n'Roll Klänge überzeugten auch mich.




Danach folgten auf der Hauptbühne die Eagles of Death Metal. Diese spielten nicht nur geniale Musik, ich sage nur "Cherry Cola", auch die genialen Entertainerqualitäten des Frontmanns waren ein Augenschmaus, wie man auch auf einigen Fotos sehen kann.




Chris Cornell, wirklich eines der Ausnahmetalenten des Business, zog einfach alle in seinen Bann. Der charismatische Ex-Frontmann von Audioslave und Soundgarden spielte einige Hits aus seinem Soloalbum und natürlich auch Klassiker wie "Black hole sun". Auch der Hit aus dem James Bond Film Casino Royale "You know my name" überzeugte als Festivalkracher. Nach der Hälfte des Konzerts schickte er seine Band in die verdiente Pause und spielte Solo mal locker seine Songs auf der Akustikgitarre. Wenn man in diese Augen schaut, weiss man, dass er sich nicht wirklich in Gruppen einpassen kann, sondern seinen Gedanken freien Lauf lassen muss.




Jimmy Eat World rissen die Massen mit ihrem Alternative Rock Sound mit sich und sorgten dafür, dass sich eine Staubwolke über dem Publikum erhob.




Silverchair war dann die vorletzte Band auf der Hauptbühne. Die Band rockten das Publikum, Frontmann Daniel Johns spielte ausgeklügelte Gitarrenklänge, z.T. auch mit dem Zähnen. Bereits mit jungen Jahren hatte er Erfolg mit seiner Band, doch sie zeigten, dass sie noch lange nicht müde sind, sondern man sich noch einiges gefasst machen kann.




Die Kaiser Chiefs kamen als letzte Band des Festivals auf die Bühne und zeigten, dass die letzte Band des Festivals es noch mal richtig krachen lassen kann. Mit ihren vielen Rockhymnen gönnten sie dem Publikum keine Verschnaufpause. Auch Frontmann Ricky liess sich zu sportlichen Höchstleistungen motivieren, in dem er am Lautsprecherturm herauf kletterte und von oben sang. Weiterhin brachte er die Securities noch mal fleissig ins schwitzen, da er den engen Kontakt zum Publikum suchte. Neben Klassier wie "Oh my god" waren auch neue Hits wie "Ruby" und "Angry mob" mit im Gepäck.






Fazit

Als kleine Randbemerkung möchte ich mich noch bei den sehr netten Securities bedanken und erwähnen, dass ich auch für das Crowdsurfing-Verbot bin. Nicht um mich hier unbeliebt zu machen, sondern zum Schutz eurer Gesundheit und auch der armen Fotografen. Denn während der letzten Festivalsaison habe ich nicht nur einmal einen Crowdsurfer in den Rücken geknallt bekommen, als ich im Bühnengraben stand. Glaubt mir, ich fand es nicht so lustig.





Alles in allem war es ein sehr geniales Festival mit tollen bekannten Bands und einigen Geheimtipps, die man nicht aus den Augen verlieren sollte.



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