Bereits zum 21. Mal hat der Dark Dance Club eingeladen und wartete wieder einmal mit einem einmaligen Programm auf. Das Team des Dark Dance Treffens haben es geschafft, die französische Ausnahmeband um Philippe Fichot, DIE FORM, für das erste Konzert seit 1999 auf einer deutschen Bühne zu engagieren. Dies allein war schon Grund genug für uns, einen Abstecher nach Deutschland zu machen.
Pünktlich zur Türöffnung kamen wir am Universal Dog an. Nur noch schnell schminken und die obligatorische Weinflasche trinken und schon gings los ins Getümmel des Dark Dance Treffens. Mit regelmässig ca. 2000 Besuchern pro Veranstaltung ist das DDT das grösste Festival im süddeutschen Raum. Zunächst zog es mich zur Fotoausstellung von "Art-in-Black" (www.art-in-black.de). Liebevolle Szenefotografien sind sein Markenzeichen. Ca. 25 schön gerahmte Drucke warteten auf den Besucher, um betrachtet zu werden. Leider war wieder einmal die Beleuchtung der Bilder nicht optimal. Entweder war gar keine Lichtquelle vorhanden, oder die Bilder wurden von farbigem Licht beleuchtet, wodurch die einzigartige Wirkung der Fotografien leider etwas verloren ging.
Nichtsdestotrotz machten wir uns nach einem ausgiebigen Rundgang auf in den Hauptfloor, um die erste Band zu betrachten. DOLLS OF PAIN kommen aus Frankreich und machen zeitgemässen Tanzflächen Industrial im Stile von Suicide Commando oder Hocico. Bereits bei den ersten Songs ist beim Publikum kein Halten mehr. Gute Rhythmen laden zum Tanzen ein. Eine durchaus gute live Performance, die allerdings noch nicht mit den Szenegrössen mithalten kann.
Aufgrund der jahreszeitlich bedingten kälteren Temperaturen war der sonst unter freiem Himmel stattfindende Mittelalterfloor für einmal in einen kleinen, aber schön dekorierten Innenfloor verlegt worden. Hier warteten den ganzen Abend über mehrere DJ's darauf, mit einem vielfältigen Programm die Besucher zum Tanzen zu animieren.
Als zweite Band auf dem Hauptfloor spielten EISBRECHER eine exklusive Pre-Tour Show. Als Fan ihrer Musik war dies für mich das erste Konzert dieser aus München stammenden Kombo. Frontmann Alex (ehemals Megaherz) gab vom ersten Song her vollgas. Eine gute Auswahl aus alten und neuen Songs zeichneten die 60 Minuten Showtime aus. Mit ihrer sehr rockenden Musik kamen sie jedoch nicht bei allen Besuchern gleich gut an, dazu kam noch die arrogant wirkende Art von Alex, die wohl auch nicht allen gefallen hat. Dafür waren Songs wie "Schwarze Witwe" oder "Eisbrecher" absolute Highlights der Show. Besonders zu vermerken gilt auch noch das abschliessende Megaherz Cover "Miststück", bei dem es sich Alex nicht nehmen ließ, von der Bühnen zu kommen und die erste Reihe zum Mitsingen zu animieren. EISBRECHER spielten ein starkes Set, das für meinen Geschmack leider viel zu schnell vorüber war. Nach dieser Show darf man nun echt gespannt sein auf die kommende Tour.
Nach einer etwas längeren Umbaupause war die Bühne komplett leergefegt. Einzig ein Beamer, ein Mikrofonständer und ein einzelner Tisch mit Laptop und Keyboard fanden sich auf der Bühne wieder. Die Zeit war gekommen für den Headliner des Abends. Mit musikalischer Untermalung und Videoprojektion im Hintergrund betrat die Tänzerin von DIE FORM die Bühne. Gekleidet in ein leichtes Leinenkleid, fing sie an zu der Musik zu performen. Mit einer Mischung aus Ballet und Körperverrenkung bewegte sie sich zur Musik.
DIE FORM sind nicht nur eine Musikgruppe, sie sind viel mehr Visualisten, welche neben der Musik sehr viel mit verschiedenen anderen Kunstformen wie Tanz, Kostümen und Fotografien arbeiten. So war die Show auch ein Feuerwerk aus visuellen Eindrücken, untermalt mit den elektronischen Klängen einer der absoluten Ausnahmebands der letzten 20 Jahre.
Das Publikum war gebannt vor Faszination des Anblickes, welcher sich auf der Bühne bot. Ein paar wenige Fans tanzten selber zur Musik, die meisten jedoch schauten wie gebannt einfach nur auf die Bühne und ließen die Mischung aus Klängen und Visualisierungen auf sich wirken. An dieser Stelle bleibt mir nichts anderes übrig, als dem Dark Dance Team dick zu gratulieren, so einen beeindruckenden Act nach jahrelanger Bühnenabstinenz wieder nach Deutschland zu holen!
Nach diesen beeindruckenen 60 Minuten versuchte ich noch mein Glück, in den Maschinenraum zu kommen, um einen Teil der restlichen drei Industrial Bands mitzubekommen. Leider war der Weg dorthin mal wieder so voll, dass es für mich kein Durchkommen mehr gab. Somit bleibt es mir leider verwehrt, über diesen Teil des Abends noch eine Aussage machen zu können. So blieb mir dann nichts anderes übrig, als meine Fotoausrüstung ins Auto zu bringen und selber noch zwei genüssliche Stunden tanzend auf dem Mainfloor zu verbringen.
Wieder einmal ist es dem Dark Dance Team gelungen, einen fast perfekten Party Abend zu organisieren! Ich freue mich an dieser Stelle schon wieder sehr auf das nächste Dark Dance Treffen. Dann werden unter anderem CLAN OF XYMOX als live Gäste vor Ort sein. (cornelius)
Weitere Bilder auf www.darklight.ch