Ritterturnier Kaltenberg 2006 - 07.-23.07.

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Der heilige Gral - nicht erst seit dem Bestseller "Sakrileg" von Dan Brown ranken sich Mythen und Legenden um dieses Gefäß, welches Glückseeligkeit, ewige Jugend und unendlich Essen spenden soll. Tatsache ist auf jeden Fall, dass die Geschichten um den heiligen Gral im 12. Jahrhundert Einzug in die damalige Literatur hielten und eine Mischung aus Sagen verschiedener Kulturkreise waren. Auch beim 27. Kaltenberger Ritterturnier, gute 8 Jahrhunderte später, war der Gral das Hauptmotiv, um das sich die faszinierenden und atemberaubenden Darbietungen der über 1000 Künstler entfalteten.


Europa im 12. Jahrhundert. Von einem Kreuzzug bringen Mönche den sagenumwobenen heiligen Gral zurück in das Abendland. Doch nicht nur friedliche Geister begehren den Schatz, verspricht er doch seinem Besitzer Macht und Ruhm. So machen sich auf Befehl eines machtgierigen Herrschers mehrere böse Ritter und ein Gnom auf, um die Reliquie in ihren Besitz zu bringen. Entsetzen herrscht an den Höfen, als sich die Kunde des erfolgreichen Raubes und seinem neuen Besitzer, dem schwarzen Ritter höchstpersönlich, bekannt wird.


Unter Führung des Grafen Rudolph von Kaltenberg (Roman Roell) wird ein Truppe junger Ritter ausgebildet um dem Schwarzen Ritter den kostbaren Gral wieder zu entreißen. Kaltenberg wäre nicht Kaltenberg wenn sich nun nicht ein spannendes und wagemutiges Kunststück nach dem anderen entfalten und alle Zuschauer in ihren Bann ziehen würde!




Obwohl die Geschichte 2006 nicht ganz so furios und feurig war wie 2005 (Bericht dazu hier), konnten die Macher um Stuntkoordinator Mario Luraschi wieder mit Spektakulären aufwarten, so wurden erstmalig in der Geschichte des Ritterturniers Kaltenberg Pfeile verschossen und ein 6 Meter Sturz von der Königsloge geboten. Aber auch die übrigen Darbietungen in der Arena ließen die Besucher kaum zu Atem kommen und so vergingen die ca. 90 Minuten wie im Fluge.




Kurz nach dem Ende der Arenavorstellung luden dann noch Corvus Corax zum Konzert und konnten mit ihrem mittelalterlichen Repertoire so manchen in ihren Bann ziehen.



2006 gab es einige kleine Neuerungen auf Kaltenberg, so wurde z.B. eine überdachte Loge an einer Längsseite der Arena installiert, die ca. 400 Zuschauer Platz bietet. Das schon sehr große Gelände wurde nochmals um 5000qm erweitert und bietet einigen zusätzlichen Künstlern (u.a. einem Köhler) Platz. Neben dem Turnier in der Arena gehört der Mittelaltermarkt mit über 100 Ständen wohl zu den beeindruckensten seiner Art. An allen Ecken und Enden wird Kleinkunst geboten, wundervolle handgearbeitete Artefakte warten darauf, mit nach Hause genommen zu werden, und über allem schwebt der Geruch von offenen Feuerstellen und köstlichem Essen. Wie auch in den vergangen Jahren wurde darauf Wert gelegt, dass es so authentisch wie möglich ist - Plastikschwerter und billigen Fernosttand sucht man also vergebens, genauso wie Hackfleisch welches mit Ketchup, Senf und einem vergilbten Salatblatt zwischen zwei matschige Weißbrotscheiben gequetscht wird.




Kurzum, Kaltenberg ist auch im 27. Jahr alles andere als eine Wiederholung, vielmehr könnte man von einem Dauerbrenner sprechen, der es Jahr für Jahr schafft, Zehntausende von kleinen und großen Zuschauern zu begeistern. Kaltenberg ist für die gesamte Familie geeignet, auch Rollstuhlfahrer dürften einen Großteil des Geländes zusammen mit einer Begleitperson erkunden können. Es empfiehlt sich, sehr zeitig anzureisen, da es an den Veranstaltungstagen regelmäßig zu Staus um Kaltenberg kommt, zudem hat man somit noch ausreichend Zeit, über das weitläufige Gelände zu schlendern und sich mit allen Sinnen auf das Abenteuer Kaltenberg einzulassen. (stefan www.pandaimonix.de)