SUMMER BREEZE 2005 - Abtsgmünd 18.-20.08.


BERICHT

Gut sah das Wetter aus am ersten Tag, dem Donnerstag. Das Summer Breeze schien seinem Namen endlich mal wieder alle Ehre zu machen. Doch auch dieses Jahr kamen wir nicht ohne Regen davon, etwas zu viel für meinen Geschmack. Dennoch ließen sich Fans und Bands davon nicht unterkriegen - schon gar nicht von der Unwetterwarnung am Freitagnachmittag - und feierten sich und die über 50 Bands über 3 lange Tage. Am Donnerstag war es proppevoll auf dem Gelände, während man an den anderen Tagen ein klein wenig mehr Luft zum Atmen auf dem Gelände hatte, so der subjektive Eindruck. Musiktechnisch gesehen blieben die ganz großen Höhepunkte bzw. Überraschungen aus. Die meisten Headliner sicher von der Show her und Stimmung voll o.k., aber meist zu vorhersehbar. Am ersten Tag räumten am späten Abend erst EKTOMORF auf der Pain Stage mächtig ab und waren somit gute Einheizer für den Gig von AMON AMARTH. Freitagabend konnte man zuerst OPETH auf der Main Stage bewundern, ohne dass die viel zu langen Songs jetzt die breite Masse so richtig vom Hocker gehauen hätte. THE EXPLOITED waren auch nur am Rande erwähnenswert, also blieb nur IN EXTREMO als Headliner, wo gute Stimmung für MA-Rock Fans vorprogrammiert war. Der Samstagabend stand dann mehr oder weniger unter der Obhut des Frauen Gothic Metal mit TRISTANIA und LACUNA COIL. Beide Gigs solide, aber richtig abfeiern konnte man nur vorher bei den Spaßvögeln von J.B.O. und zum Abschluss mit Peter Tägtgren und PAIN. Zu den Gewinnern des Festivals (wenn man sie denn so bezeichnen möchte) gehörten für mich neben den Melancholic Rockern von END OF GREEN vor allem EKTOMORF und mal wieder DIE APOKALYPTISCHEN REITER, die sich endlich auf der Main Stage austoben durften - im wahrsten Sinne des Wortes. Den Preis für "Innovation und Überraschung" erhalten die Israelis ORPHANDED LAND, die sicher viele neue Fans mit ihrer Art des Metals gefunden haben. So bleibt einem am Ende ein Festival im Gedächtnis, dass musikalisch solide war und wo sicher jeder wieder ein paar neue Bands für sich entdeckt hat. Aber mit dem Wettergott müssen wir bzw. die Veranstalter im nächsten Jahr mal wieder ein ernstes Wörtchen reden. Knappe 1,5 Tage Sonne und der Rest Dauerregen machen einfach zu wenig Spaß - außer man ist Fan von Sportarten wie Schlammrutschen und Auto-aus-dem-Matsch-schieben. Lob auch für den Veranstalter für die Pünktlichkeit, fast jede Band legte bereits 5-10 Minuten vor der angekündigten Zeit los.
Mitleid musste man an diesem Wochenende eigentlich mal wieder nur mit den Toiletten-Sauber-Mach-Jungs haben, die einen richtigen "Scheiß-Job" hatten. Insgesamt schien die Klo-Situation aber ganz o.k. zu sein. "Ein Festival ist schließlich kein Kindergeburtstag", ne? Und dass dabei alles glimpflich abgelaufen ist und überwiegend fröhliche Stimmung herrschte, konnte man u.a. bei www.aaleninfo.de nachlesen. Dort heisst es: "Auch in diesem Jahr kann die Polizei wieder ein "weitgehend positives Ergebnis" ziehen. Bei den Besuchern war überwiegend eine friedliche und fröhliche Stimmung vorhanden, wenn auch teilweise reichlich dem Alkohol zugesprochen wurde. Gemessen an der Größe der Veranstaltung kam es nur zu geringfügigen Vorkommnissen und Beanstandungen." (eller)

www.summer-breeze.de


SCHANDMAUL
Eine der Eigenschaften, die man dem auf die Bühne tretenden Sextett nachsagt, ist daß es quer durch alle Stil/Genre-Richtungen die Massen begeistern kann. Und tatsächlich, SCHANDMAUL hatten bereits mit dem ersten Song "Teufelsweib" die Menge vor der Hauptbühne in Ihren Bann gezogen... Unabhängig davon wie "true" manche der Besucher des - doch generell etwas vom kernigeren Metal geprägten - Summer Breeze in ihrem normalen Leben auch sind, SCHANDMAUL macht(e) sie alle gleich. Es wurde gehüpft, mitgesungen... kurzum Schandmaul wurde heftigst abgefeiert. Dafür war mit Sicherheit auch das enorme Hitpotential der Münchner mitverantwortlich und so durfte man sich über Perlen wie "Dein Anblick", "Vogelfrei", "Herren der Winde" und "Walpurgisnacht" freuen. Wer übrigens immer noch nicht genug von den Schandmäulern hat, kann sich ab Oktober 2005 die Akustiktour der Mittelalter/Folk-Recken zu Gemüte führen. Unterstützt von einem klassischen Orchester präsentieren hier Schandmaul Ihre Hits komplett akustisch. Wer bereits die aktuelle DVD "Kunststück" sein eigen nennt, weiß, was hier Großes auf ihn zukommt... (stefan)


GOD DETHRONED
Nach dem Ausflug ins rockende Mittelalter räumten GOD DTHRONED erstmal alles nieder. Die Holländer legten mit ihrem Death Metal sowie ihrer langjährigen Erfahrung einen soliden Gig hin. Die Nackenmuskulatur hat sich gefreut.


THERION

Nachdem ich die Schweden schon auf dem Castle Rock bewundern konnte, gab's schon etwas Vorfreude auf den Auftritt von THERION. Die Setlist schien zwar nahezu identisch, aber das machte nix, denn viele Stücke kann man nicht oft genug hören. Die große Truppe (mit Chor) schien bei den vielen Metal Interessierten Leuten auch wesentlich mehr Spaß zu haben, als bei dem "Burg-Familienfest" Castle Rock, wirkten doch alle Beteiligten auf der Bühne sehr lebendig. Leider hörte sich der Sound nicht ganz so dolle an, dennoch war die Stimmung im Publikum gut, vor allem als in der "Zugabe" die Songs "Cults of the Shadow" und "To Mega Therion" vom "Theli" Album in voller Kraft erschallten.


EKTOMORF
Tja, und was jetzt direkt vor der Pain Stage abging, hatte ich so nicht erwartet. Die Ungarn EKTOMORF sorgten mit ihrem fetten Sound in Anlehnung an Sepultura und Konsorten für eine aggressive Hüpfparty und schnelles Mattenschütteln. Dass hier so die Post abgeht, Respekt liebe Festivalgemeinde! Die Band glänzte neben ihrer kompromisslosen Mucke mit ständigem "Motherfxxxing" und "Are you ready to jump!" Ausrufen für das zusätzliche Anheizen der Fans, die das auch dankend und jumpend erwiederten. Zum Glück war ein Gitter zwischen Pressegraben und Publikum, sonst wäre es schwer geworden, vorne Fotos zu machen. Einen besseren Einheizer konnten Amon Amarth wohl nicht bekommen. Respekt Ektomorf!


AMON AMARTH

Die Schweden haben dann die Bombe, die ihnen Ektomorf von der Pain Stage rübergeworfen haben, auf der Hauptbühne explodieren lassen. Ist ja auch kein Problem mit den starken Songs, die AMON AMARTH z.B. für die letzten beiden Alben geschrieben haben, von denen viele Songs zu hören waren. Den Refrain von "Valkyries Ride" ließ man kurzerhand vom Publikum singen, als Dank gab's dann später (zerteilte) Plastikhörnern, die von der Bühne ins Publikum geworfen wurden. Neben aktuelleren Krachern wie "Versus The World" und "Death In Fire" ließen auch ältere Stücke wie "Masters Of War" oder "Victorious March" das Publikum beben. Cooler Gig der Death Metal Wikinger, wenn auch etwas zu routiniert.


HAGGARD

Der Abschluss des Donnertages fand wie an an jedem Tag auf der Pain Stage statt. Hier hatten es sich nun HAGGARD gemütlich gemacht und ihre vielen Musiker auf der Bühne platziert. Die Mucke hatte passend zur Uhrzeit und den Anstrengungen des ersten Festivaltages her was "chilliges". Ruhig, klassisch, folkig, besinnlich, aber doch auch metallisch ging's bei den Münchnern zu. Bei der Songauswahl ging man anscheinend quer durch fast alle Alben und wurde noch gut von einer Menge an Leuten abgefeiert.

Ein sonniger Tag geht zu Ende, der bei manch einem Besucher einen kräftigen Kater, bei anderen rote Gesichter, Arme und andere Körperteile zurückgelassen hat, wie man am anderen Morgen feststellen konnte.


KORPIKLAANI
Den Strapazen des Donnerstages noch Tribut zollend gab's zur Mittagszeit was von den Finnen KORPIKLAANI zu hören. Die erinnern zuweilen stark an ihre Landsleute von Finntroll, sind aber deutlicher vom Thrash Metal beeinflusst. Viele Musiker mit vielen verschiedenen Instrumenten sorgten für Heiterkeit auf der Bühne und im Publikum, sofern es denn den Weg vom Zeltplatz auf's Gelände schon geschafft hatte. Da noch nicht richtig wach, ging's jetzt erstmal duschen.


NOCTE OBDUCTA

Die Deutschen NOCTE OBDUCTA spielten mit ihrem atmosphärischen und etwas untypischen Black Metal auf, konnten aber nicht vollends überzeugen. Irgendwas fehlte dem Auftritt, auch wenn man als Zuhörer schon zwei wirklich nette Kostproben vom "übernächsten Album" zu hören bekam. Daneben gab's ein buntes Gemisch durch dei Alben, u.a. "Taverne", "Es fließe Blut" sowie noch ein mir unbekanntes Stück vom ersten Album zum Abschluss. Wie gesagt, der Gig war o.k., aber kein Highlight des SB.


KRISIUN
Dann schallten knüppeldicke Attacken von der Main Stage. KRISIUN hatten mit ihrem technischen Prügel Death Metal das Zepter in der Hand. Die Brasilianer gehören in ihrer Kategorie zur Oberklasse und veranstalteten dementsprechend ein 35-minütiges Klanggewitter, dass einem die Ohrstöpsel aus den Ohren flogen. Es soll Leute geben, die jeden Song von dem anderen unterscheiden können. Ich gehöre nicht dazu.


DIE APOKALYPTISCHEN REITER

Der Regen und das die Unwetterwarnung sorgten dafür, dass wir uns statt um Bands erst um Zelte und Auto kümmerten, uns aber dann wieder pünktlich zum Auftritt der APOKALYPTISCHEN REITER auf dem Gelände einfanden. Dieses Mal gab's die Reitermania endlich im großen Stil, die Apos durften auf der Hauptbühne rumhüpfen. Gesagt getan, Hüpfburg aufgepustet und ab geht's. Ein paar Metalheads durften sich dann auch in selbiger während des Auftritts austoben. Es herrschte Metalparty pur und schon jetzt hatten die Reiter wieder mal die Ehrennadel für den besten Gig des Festivals eingeheimst. Zwischen den vielen Hits zum Mitsingen ("Metal will never die" fehlte allerdings) hatten alle Mitglieder auf einmal eine Trommel vor sich stehen und gaben ihr gemeinsames Drumsolo zum Besten. Zum Abschluss zelebrierte man mit dem Publikum das Cover "Dschinghis Khan" und als Zugabe "Vier Reiter stehen bereit".


DARK TRANQUILLITY
Vor und während DARK TRANQUILLITY öffnete der Himmel mit den Sturmwolken seine Schleusen, um erstens den BEHEMOTH Gig voll ins Wasser fallen zu lassen und auch DT damit zu beeinträchtigen. Die Schweden hatten es natürlich leicht, aus ihrer Vielzahl an Stücken eine geeignete Auswahl für das Abtsgmünder Publikum zu treffen. Ich fand's erstaunlich, aber auch sehr schön, dass DT auch welche vom "Projektor" Album ausgewählt hatte, glänzen doch viele Tracks mit melancholisch cleanem Gesang, der ja danach irgendwie nicht mehr so den Weg auf die weiteren Alben gefunden hat. Trotz Regen kam wohl jeder Fan auf seine Kosten, auch wenn der Gig bei Sonnenschein sicher mehr Spaß gemacht hätte.


ATROCITY

Auf der Pain Stage stand nun ein Langhaariger (und was für lange Haare) mit seiner Frau bereit, um etwas Metal, etwas Gothic und etwas Neue Deutsche Härte an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Alex Krull hatte seine ATROCITY Mannschaft kurzerhand um Liv Kristine ergänzt, die zwar beim harten Opener "Reich of Phenomena" noch keine Verwendung für ihre Stimme hatte, sich aber dafür bei dem Cover "Shout" bestens in Szene setzen konnte. Neben dem weiteren "Werk 80" Stück "The Great Commandment" ging man in der eigenen Zeitreise sogar bis zu "Blut" zurück. Im Mittelpunkt standen aber mit "Gods Of Nations", "Enigma" Songs vom neuen Album, wobei die Goth Rock Singleauskopplung "Cold Black Days" natürlich nicht fehlen durfte. Der abwechslungsreiche Auftritt mit weiblichem Lichtblick für die Herren im Publikum wurde allerdings nicht ganz so abgefeiert wie erwartet.


OPETH
Die Schweden waren quasi der erste Headliner des Freitagabends. Als nach einer viertel Stunde die erste erkennbare Pause gemacht wurde, war klar, die fünf langen Songs ("Deliverance", "The Drapery Falls", "To Rid the Disease", The Grand Conjuration", "Demon of the Fall"), mögen sie auch von noch so hoher Qualität und Klasse sein, braucht heute Abend keiner so richtig. Als sich dann der OPETH Frontmann auch noch in Redeergüssen verlor, war klar, außer den Die-Hard Fans wird hier keiner die Hände gen Himmel strecken. An diesem Abend waren die Schweden subjektiv gesehen trotz schöner Songs irgendwie Festivaluntauglich.


IN EXTREMO
Verehrt und angespien sind sie im ganzen Land und werden IN EXTREMO genannt. Die Mittelalter Rocker hatten von Beginn an die Meute voll im Griff. Die ausgelassene Stimmung zeigte, hier in Abtsgmünd werden sie verehrt, vor allem wenn sie Songs wie "Küss mich" spielen. Einige neue Stücke wie "Nur ihr allein" mischten sich natürlich auch unter die Best-Of Setlist, bei der die MA Rocker ja die freie Auswahl haben. Wie zu erwarten waren IN EXTREMO ein großes Zugpferd an diesem Abend, das dem Namen Headliner mehr als gerecht wurde. Routiniert sind sie allemal genug, um diese Position ausfüllen zu können


WINTERSUN
WINTERSUN ist aus den Folk/Viking Metaller ENSIFERUM hervorgegangen, gegründet durch deren ehemaligen Sänger und Gitarristen Jari Mäenpää. Ein Album gibt's von den vier Finnen und Songs daraus standen natürlich im Mittelpunkt zu später Stunde. Einige frenetisch feiernde Fans hatten WINTERSUN angelockt, diese bevölkerten die vorderen Plätze, und auch in den hinteren Reihen erkannte man das Potenzial der Band. Der Mix aus Folk, Death und Power Metal kam gut an, am besten natürlich bei dem für mich besten Song des Albums, "Death and the healing". Solider Abschluss des zweiten Tages.


SUIDAKRA

Wo ist der Sommer? Irgendwie schien es sich am dritten Tag eingeregnet zu haben, wovon die Bands zur Mittagszeit am letzten Festivaltag nicht gerade profitierten. Zu SUIDAKRA um halb zwölf hatten es aber doch schon einige Fans auf das Gelände geschafft, um sich die Melodeath/Folk Mischung der Deutschen anzuhören. Vor alem bei alten Songs wie "Wartunes" oder "Gates Of Nevermore" war die Stimmung dann auch entsprechend gut. Die Band hatte zudem für den Auftakt und zum Zwischenspiel Dudelsackspieler Johannes mitgebracht, der das nette Metalkaterfrühstück noch ein wenig unterhaltsamer machte.


DRACONIAN

Vom Papier her hätten mir DRACONIAN eigentlich zusagen müssen, aber die Selbstmordstimmung, die sie mittags mit ihrem Gothic/Doom Metal verbreiteten, riss mich irgendwie so gar nicht mit. Die typische Geschichte mit grunzenden Männervocals plus Frauengesang passte zwar in den gesamten Tag, aber wirkte auf mich doch irgendwie zu wenig emotional ergreifend. Vielleicht war es auch etwas früh für die Songs der Schweden, die von ihrem aktuellen Album z.B. "Daylight Misery" spielten und dem Publikum auch einen ganz neuen Track vorstellten.


ORPHANED LAND

Die Überraschungsband für uns auf dem Summer Breeze waren die Israelis ORPHANED LAND. Mit erfrischenden Einflüssen aus dem mittleren Osten ist ihr Metal gespickt und man merkte gleich, das ist keine Band wie jede andere. Dazu kam die gesamte Band live besser als auf CD rüber, wirkte sehr symathisch rüber und interagierte auch wunderbar mit dem Publikum. Mit viel Applaus bedacht dürfen sich die Israelis sicher sein, hier viele neue Freunde gefunden zu haben. Eine Bereicherung für jedes Festival.


DISBELIEF

Das volle Metalbrett der "66Sick" Combo DISBELIEF bot dann wieder die Möglichkeit, Aggressionen abzubauen. Die Deutschen gaben eine solide Show, die zum Abreagieren zwischendurch genau das richtige war.


THE VISION BLEAK
Für THE VISION BLEAK war das Summer Breeze die Chance, u.a. ihre Songs vom neuen Album "Carpathia" live vorzustellen. Da die neuen Songs auf dem Album in ein komplexes Gesamtkonzept eingebunden sind, hatte ich im Vorfeld schon Befürchtungen, dass sie einzeln dann auch live nicht funktionieren. Für mich bestätigte sich das, denn die neuen Stücke, darunter der Titelsong und "Kutulu", kamen bei weitem nicht so gut rüber wie "Wolfsmoon" oder zum Abschluss "The Lone Night Rider" vom Erstling der Band um die Herren Konstanz und Schwadorf (Empyrium's Denker und Lenker).


SUBWAY TO SALLY

SUBWAY TO SALLY eröffneten ihren Set ganz energisch mit dem "Veitstanz", bevor dann die übliche Begrüßung mit "Hallo Freunde" von Eric erfolgte, der während des Auftritts natürlich auch den (übliche) "Schrei" mit dem Publikum zelebrierte. Neben den zahlreichen alten Hits durfte natürlich auch die neue Single, "Sieben", nicht fehlen. Am Ende in der Zugabe gab's dann (übliche) "Julia und die Räuber" mit tatkräftiger Unterstützung aus dem Publikum. Wie immer war ein SUBWAY TO SALLY Auftritt eine Partyveranstaltung. Wie üblich :-)


END OF GREEN

Die Lokalmatadore von END OF GREEN waren eine der am meist gefeiertsten Bands auf der Pain Stage in diesem Jahr. Der melancholische Dark Rock'n'Roll kam richtig gut rüber, ob nun bei alten Stücken wie "motor", "death in veins", "highway 69", "demons" oder den neuen Songs "dead end hero" und "drink myself to sleep". END OF GREEN haben gerockt! Zwar sehr düster, aber da sie fast nur schnellere Stücke gespielt haben, konnte sie die Stimmung im gut gelaunten Publikum immer weiter steigern.


J.B.O.

Die selbsternannten "Verteidiger des Blödsinns" eröffneten ihren einstündigen Gig mit selbiger an Manowar angelehnten Hymne und hatten das Publikum dann auch gleich auf ihrer Seite. Hannes und Vito erklärten dem Publikum dann ein paar Benimm-Regeln ("danke" und "bitte" sagen) und leiteten einen Set voller Kapriolen und Abwechslung ein. Den Anfang machten große rosa Ballons, die ins Publikum gestoßen wurden. J.B.O. boten die unterhaltsamste Show beim Summer Breeze. Die Spaßvögel auf der Bühne hatten mit ihren zumeist Coverversionen mit eigenen Texten mal wieder kein Probleme, für Ausgelassenheit beim Zuschauer zu sorgen. Ob nun das eingeRAMMSTEINte "Ein bisschen Frieden" oder Pavarotti meets Sepultura's "Roots bloody roots" oder auch nur die Varianten von "Bolle", "Der Ruf ist im Eimer" sowie das "Gänseblümchen" Liebeslied, J.B.O. feierten und ließen sich feiern. Letzteres vor allem beim Rock'n'Roll Glaubensbekenntnis. Am Schluss wurde es erst melancholisch, denn "Ein guter Tag zum Sterben" gehört einfach zu einem J.B.O. Auftritt, dann nochmal Partystimmung mit "Ein Fest" zu der Melodie von den Pet Shop Boys. Ein gelungener Auftritt zum Abfeiern.


TRISTANIA

Die drittletzte Band des Summer Breeze 2005 waren die Norwegischen Gothic Metal Urgesteine TRISTANIA. Wie auch schon bei ihrem letzten Album "Ashes" konnten sie auch live nicht wirklich überzeugen. Es schien mir auch so, dass die meisten Leute im Publikum auch eher desinteressiert wirkten. Der Bandableger Sirenia trumpfte im vergangenen Jahr mit wesentlich mehr Power und Spielfreude auf.


LACUNA COIL
Dann gab's ein weiteres Mal "Female Gothic Metal", jetzt aus Italien mit LACUNA COIL, der letzten Band auf der Main Stage in diesem Jahr. Wahrscheinlich waren sie, trotz ihrer teils energischen Songs, einer der ruhigsten Abschluss-Headliner, die das Summer Breeze in den letzten Jahren gesehen hat. So hielt sich die Stimmung im Publikum vergleichsweise in Grenzen, man hatte das Gefühl, viele Anwesende nutzten den Auftritt um ein wenig zu "chillen". Dennoch konnten LACUNA COIL mit aktuellen Songs wie "Self Deception", "Swamped", "Heaven's A Lie", "When a dead man walks" sowie einem brandneuen oder auch zwei ganz alten Stücken einen überzeugenden Auftritt hinlegen.


PAIN
Mensch, was war denn mit dem Peter Tägtgren heute Abend los? So aufgedreht hatten ihn wohl nur wenige erwartet und das zu dieser späten Stunde. PAIN legten zum Abschluss des Summer Breeze einen richtig lärmenden und Spaß machenden Gig hin. Peter machte mit seinen 2 Damen an der Seite richtig Dampf auf der Bühne und sogar für den "Techno" Metal von PAIN untypischen Kreischgesang konnte man hören. Da kam doch mit "End Of The Line", "Shut your mouth", "On And On" sowie den neuen Stücken "Dancing with the dead" und "Same Old Song" nochmal richtig Stimmung bei den bis zuletzt gebliebenen Besuchern auf.