10. Wave-Gotik-Treffen Pfingsten 2001 in Leipzig


Bericht zum WGT von Andreas und Eller :

Allgemeines

Neben dem schlechten Wetter, welches wir, gottseidank, nicht beeinflussen können, gab es noch ein paar weitere Punkte, die Anlaß zur Kritik geben. Was soll der Blödsinn, keine Essenssachen mit in die Hallen nehmen zu dürfen? Im Werk 2 wurden uns z.B Milchbrötchen abgenommen. O.K. mit voller Kraft gegen die Stirn geworfen, kann es hier zu ernsthaften Verletzungen kommen. Es blieb einem also nichts anderes übrig, als sich an den Freßbuden zu bedienen. Für mich erfüllt das ganze den Strafbestand des Mundraubes. Negativ auch, daß man zu bestimmten Zeitpunkten keine Möglichkeit hatte, seine gewollte Band zu sehen. So kam man am Sonntag abend weder ins Haus Auensee, noch auf die Parkbühne. Insgesamt standen an diesem Abend weit über 1000 Besucher vor verschlossenen Türen. Warum wurde am Sonntag nicht auch nicht die Open Air Bühne am Völkerschlachtdenkmal benutzt, warum hat man nicht, wie im letzten Jahr in der zweiten Agra Halle Bands auftreten lassen? Positiv war der reibungslose Ablauf der Konzerte. Bis auf Scream Silence (sagten wegen Krankheit ab) haben alle Bands gespielt. Und alle auch pünktlich. Auch die Ausgabe der Bändchen funktionierte diesmal reibungslos. Die Getränkepreise bewegten sich zwischen billig (Moritzbastei), normal (Werk2/ Agra) und teuer (Haus Auensee). Auffallend war, daß viele Bands ihren Auftritt nutzten, um das aktuelle, oder das in Zukunft erhältliche Album zu spielen. Daneben wurde die Liebe zum Spielen von Cover Versionen deutlich. So hörte man Songs von Visage, Silke Bischoff, The moody blues, Bauhaus, Gary Numan, Fad Gadget u.v.a. Ergänzend sei noch zu diesem Bericht zu erwähnen, dass bei den hier abgebildeten Fotos nicht alle Bands abbildet sind, die wir gerne gehabt hätten, was u.a. auch auf den Umstand zurückzuführen ist, dass wir auch zu den vielen gehörten, die die abendlichen Veranstaltungen am Haus Auensee und an der Parkbühne, nicht mehr besuchen konnten. O.k., wir hätten auch hungern können, aber das seid ihr uns dann auch nicht wert *grins*


Mittelaltermarkt an der Moritzbastei (man beachte die blauen Wolken, eine Besonderheit an diesem WE)

Der zweite Tag
Da der erste Tag durch Staus nur der Anreise diente, begann der Konzertmarathon am Samstag im Werk 2 mit dem Auftritt von Fair Sex. Die Essener, die Mitte der 80er große Erfolge feiern konnte, überzeugten mit einem Auftritt, der gespickt war mit alten Klassikern. Herausragend "No excurse" oder das von der gleichnamigen LP kommende "House of Unkinds". Fast in Originalbesetzung auftretend, spielten sie die, teilweise 15 Jahre alten Songs ohne auf moderne Stilmittel zurückzugreifen. Die Energie des Auftritts zogen die Sechs aus der Mischung von treibenden elektronischen Sequenzen und direkten Gitarrenriffs.
Danach nutzten wir die Zeit um mit Keule von Reptyle ein paar Bier zu verköstigen, um uns etwas angeheitert auf dem Weg zum Völkerschlachtdenkmal zu machen. Der Himmel hatte sich mittlerweile vollkommen geöffnet, was bei "Aurora Sutra" zur Grüppchen Bildung führte. Und zwar versammelten sich die Besucher unter den Dächern der verschiedenen Trinkbuden.
Es folgten "In the Nursery" ,die mit ihren Trommeln gleich eine fesselnde Atmosphäre erzeugten. Ihr Set bestand zur Hauptsache aus den alten Hits.
Danach enterte Witt mit seinen Mannen die Bühne. Eine Mischung aus den Songs von Bayreuth eins und zwei, wurde mit humorvollen Zwischenstücken aufgeführt. Witt ließ es sich nicht nehmen, mit sarkastischen Sprüchen auf Zwischenrufe zu reagieren. Musikalisch und gesanglich war es erneut ein perfekter Auftritt. Unterstützt von vier Cellisten intonierte Witt mit variablen Gesang Songs wie "Stay", "Kyrie eleison", "Die Flucht" oder "das geht tief". Immerhin hatte der Himmel mitlerweile aufgehört zu weinen, was der Atmosphäre am Völkerschlachtdenkmal sehr gut tat.
Nun hieß es aber auf zum Agra Gelände, um noch das Ende von L'ame Immortelle mitzubekommen. Ihre gefühlvollen Songs wurden mit harten Industrial Beats unterlegt. Songs wie "Bitterkeit" leben von der betörenden Stimme der Sängerin. Die Halle war zu diesem Zeitpunkt mit fast 10000 Leuten zum Bersten gefüllt.
Danach war die Bühne bereitet für den Auftritt von Veljanov. Der mittlerweile seit 1985 tätige Musiker überzeugte vor allem mit seinem stimmlichen Vermögen. Mit dem Titelstück der aktuellen CD "The sweet Life begann Veljanov seinen Set und schaffte es von Beginn an die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Hervorragend die ruhigeren Stücke wie das in deutsch gesungene "Das Lied vom einsamen Mädchen". Daneben konnten aber auch die poppigen Stücke wie das eingängige "Chains of steel" überzeugen. Neben den Gitarren, war die Musik geprägt vom teilweise außergewöhnlich gespielten Cello. Das gesamte Stimmvermögen Veljanovs wurde beim enthusiastisch gesungenen "Jezebel" deutlich. Die Musiker drehten ihre Instrumente runter, um die Konzentration voll auf die betörende Stimme zu lenken.
Pünktlich um kurz nach Zwölf betraten dann die Amerikaner von London after midnight die Bühne. Geschickt die Namenswahl dieser Combo, so schafft man es immer bei Festivals als Top Act zu spielen, auch wenn man es, wie heute nicht verdient hat. Ihr Set wurde vollkommen emotionslos runtergespielt. Die Atmosphäre aus alten Grusel Filmen, die auf den CDs vorherrscht wurde zur Untermalung einer Seifenoper. London after midnight haben mit ihrem zum Plastik Pop verkommenen Songs das gesamte Flair verloren, welches diese Band vom Geheimtip zum beliebten Act in der Szene machte.
Nun hieß es zurück zum Hotel und noch ein bißchen den 25ten Geburtstag einer Freundin zu feiern.


AETERNITAS mit ihrem gelungenen Schauspiel

Der dritte Tag
Nachdem das Herauschälen aus der Bettdecke zum qualvollen Akt wurde, befand man sich nach der Dusche wieder in der Welt der Lebenden. Erster Anlaufpunkt des Tages war der Mittelaltermartk an der Moritzbastei bzw. das Haus Auensee. Pünktlich zum ersten Song von "Flowing Tears". Die Band lebt von der ausdrucksstarken Sängerin und der hart aber melancholisch gespielten Gitarren. Hinzu kommt eine verwegen gespielte Violine. Der Set bestand hauptsächlich aus Songs des aktuellen Albums, sowie einen ganz alten und ganz neuen Stück. Zum Schluß gab man dann noch eine energievolle Version des Joy Division Klassikers "Love will tear us apart zum Besten.
Es folgten die Gothic Metaler von "Aeternitas" , die vor allem mit ihrer Bühnenshow glänzten. Die Bühne war in Gut und Böse aufgeteilt. Das Böse wurde gesanglich natürlich durch tiefe Growls vertreten, während das Gute in melodisch, dunklen männlichen und Opern mäßigen weiblichen Gesang unterteilt war. Auch die Musik war eine Mischung aus harten und melodischen Momenten und durch die Einbindung klassischer Musik wurde es in Konzert mit Gänsehautatrmosphäre (Anm. Eller: für mich das beste Konzert beim WGT).
Danch hatten die Dänen Blazing Eternity ihren für die Anfangsbands üblichen halbstündigen Auftritt. Sie spielten, wie bereits bei den Prophecy Nächten in Bielfeld geshen, die Songs von ihrem Debütalbum "Times and unknown waters". Nordic Night Metal heisst ihre harte Mischung aus melancholischem Dark Metal und aggressiveren Einschüben. Aufgrund der hohen Metalanteile sicher eine der härtesten Bands des Nachmittages hier und sie verpassten die Chance nicht, ein paar neue Fans für ihr gutes Album zu gewinnen. Aber wieder einmal konnten sie nicht ganz an die teilweise genialen Momente, die ihr Album zu bieten hat, anknüpfen.
Dann durfte man auf den Auftritt von Ever Eve gespannt sein, da sie auf ihrem neuesten Werk mit elektronischen Elementen arbeiten. Ihr Auftritt bestand dann auch bis auf zwei Ausnahmen ("Misery's dawn" und "Fall into oblivion"), aus Songs dieses Werkes, also leider keine Songs von den ersten beiden Alben. Auffallend, das man live fast gänzlich auf die Elektronik verzichtete, was aber auch an den zu laut eingemischten Gitarren gelegen haben kann. So war leider auch zu Beginn der Gesang kaum zu vernehmen. Dieses bekam man im Laufe des Sets allerdings in den Griff. Mit "fade to grey" von Visage gab es auch von Ever Eve eine Cover Version.
Danach verließ Andreas das Haus Auensee (Bereits zu diesem Zeitpunkt war eine lange Schlange vor dem Eingang entstanden) und bevor wir von seinen Erlebnissen an der Parkbühne erfahren, noch kurz dazu, was der Eller noch so erlebt hat.
Das Haus Auensee wurde nun von, ich denke mal der extremsten Bands des Festivals (zumindest, was den metallischen Sektor betrifft) erobert. Begeisterte Zuschauer lauschten den Klängen der Österreicher und wurden von der Mimik des Sängers Eviga (s. kl. Foto r.) mit angesteckt. "Her von welken Nächten", das aktuelle Erfolgsalbumstand natürlich im Mittelpunkt und so gab's auch nur 2 Stücke vom letzten Full-Lenght "Bitter ist's dem Tod zu dienen". Ihr theatralischer Heavy/Black Metal kam exzenellent rüber und so war es auch nicht verwunderlich, das Dornenreich als erste Band an diesem Tag zu einer Zugabe auf die Bühne gerufen wurden. Als nächstes waren dann Zeromancer angekündigt, also für Eller + AMBOSS-Anhang eine gute Gelegenheit, was futtern zu gehen, da es hier, wie bereits erwähnt nichts für den Magen gab. Also hinaus und fort. Dieses war ein Fehler, wie wir bei unserer Rückkehr eine Stunde später feststellen mussten, denn Haus Auensee war da so voll, dass man am Eingang keinen mehr reinlassen wollte und durfte. Pech für die Bands, dann mussten Theatre of Tragedy, Atrocity und Oomph! halt ohne uns spielen und werden hier weder mit Bericht noch Fotos belohnt. Der Abend war für uns jetzt natürlich gelaufen, denn mitHin- und Herfahrerei war nicht mehr viel zu reissen, denn auch an anderen Stätten sah es nicht besser aus, wie ihr gleich lesen könnt.
Die Reise führte Andreas zur Parkbühne, deren Eingang von einer endlos erscheinenden Menschenschlange versperrt war. Nachdem wir zu Beginn das Arschloch der Selbigen waren, waren wir 40 Minuten später mittendrin statt nur dabei. Das Ich hatte mittlerweile mit "Die Propheten" begonnen. Nachdem auch die weiteren Stücke, wie "Kain und Abel" oder "Lügen und das Ich", wie wir hörten begeistert von 2500 Leuten gefeiert wurden, war der Einlaß endgültig beendet. (Die Parkbühne war voll) Da wir immer noch in der Menschenmenge vor dem Eingang standen, entschlossen wir uns, unserer Wartezeit ein Ende zu bereiten. Aber wohin? Wir erfuhren, daß im Haus Auensee auch keinem mehr Eintritt gewährt wurde. Als letzte Alternative blieb die Moritzbastei. Nach einer kleinen Sightseeing Tour per Straßenbahn durch Leipzig erreichten wir diesen sehr schön gestalteten Laden, um noch den Schluß von In mitra Medusa Inri mitzubekommen. Nach einer kurzen Umbaupause betraten dann "Ghosting" die Bühne. Die Band hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel. Die Band überraschte mich zunächst mit gar seltsamen Klängen, die an Goa Trance erinnerten. Dazu gab es Deutsche Texte. Ich hatte diese Band vollkommen anders in Erinnerung. Neben diesen neuartigen Sound der Band gab es aber auch ältere Stücke zu hören, welche von dunkler Melancholie geprägt waren. Der Schluß brachte dann ein witziges Wechselspiel. In der kleinen Disco nebenan wurde gerade "Rickys Hand" von Fad Gadget gespielt, und fast zum gleichen Zeitpunkt begannen Ghosting dieses Stück zu covern. Damit war auch dieser Tag beendet. Es bleibt der fade Beigeschmack nicht alle Bands gesehen zu haben, und das nicht weil sie parallel spielten, sondern weil die Veranstaltungsorte überfüllt waren. Aber damit befand ich mich in der Gesllschaft von 15% der Gesamtbesucher, rein statistisch gesehen.


2 starke Dunkelmänner: Der EVEREVE Sänger MZ Eve 51 (links) und Michael SCHOCK (rechts)

Der letzte Tag
Aufstehen, duschen, frühstücken, auschecken und los zum Haus Leipzig. Hier erlebten wir die nächste böse Überraschung. Scream Silence fielen aus. Warum der Typ, der die Ansprache zu Beginn hielt, dieses zu einem Geheimnis machte, weiß wohl nur er selbst. Information, statt blöde Laberei wäre hier sinnvoller gewesen. Statt den Melancholikern von Scream Silence, eröffneten nun Informal Voices (?) den Reigen. Die mir unbekannte Band kommt wohl aus dem Elektronik Bereich, spielte aber heute einen speziellen Akustik Gig. Das ganze hörte sich nicht schlecht an. Auch diese Band ließ es sich nicht nehmen, eine Cover Version zu spielen. Diesmal gab es eine Interpretation von Silke Bischoffs "I don't love you anymore".
Danach wurde es mit "Inscape sehr elektronisch und Eller liess Andreas mal wieder alleine zurück, um zum Haus Auensee zu fahren. Was da passierte, erfahrt ihr weite runten, aber nun zu Inscape: Stampfende Beats unterstützten den melodischen Gesang. Neben der bekannten, sehr tanzbaren Single "Immer Ich" überzeugte man vor allem mit einem seltsamen Text bei "Alligatorenfest".
Den vollkommenen Kontrast boten die folgenden "Vision Bleak" mit melancholischen Rock. Der Sänger schien eine ganze Menge Quaselwasser getrunken zu haben. Jedenfalls hat er zu Beginn, sowie vor und nach den Songs sehr viel erzählt. Diese Band schien auch den meisten Besuchern gänzlich unbekannt zu sein. Ihr Set bestand aus sehr vielen ruhigen Stücken, die eine hohe nostalgische Note besaßen. Nicht von ungefähr daher ein Cover aus den Sechzigern.
Nun wurde es Zeit für die Österreichischen Düster Rocker von "Whispers in the Shadow". Von Beginn an überraschend, die Heftigkeit, mit denen sie ihre Songs darboten. Davon, das sie früher an The Cure erinnerten, war kaum noch was zu hören. Die Songs wurden aggressiv gespielt, und auch der Sänger paßte sich diesem Gesamtbild an, in dem er seine Worte des Öfteren in schreiender Weise ins Publikum schmiß. Auch diese Band spielte sehr viele Stücke, welche noch nicht veröffentlicht waren. Teilweise peitschten wahre Gitarren Orgien dem Publikum entgegen. Die Band nutzte diesen Auftritt um ihr Image zu ändern. Man darf sehr gespannt sein, wie man die Energie nun auf CD preßt.
Nun ging es schon zum letzten Ort dieses Festivals, Ziel war das Werk 2. Auch hier legte man wieder ein hohes Maß an Pünktlichkeit an den Tag. Als erste Band betraten die Berliner von Linientreu die Bühne. Gleich zu Beginn überraschte die Band mit einer akustischen Version von Plastikhimmel. Es sollte nicht die einzige Überraschung bleiben. In "Halt mich" ließ Sänger Lucian dann Textpassagen aus "Marian" von den Sisters einfließen. Und dann gab es auch noch eine ungewöhnliche Cover Version eines alten Bauhaus Stückes. Natürlich durfte auch "sind freunde elektrisch" (Eine in Deutsch gesungene, überarbeitete Version von Gary Numans "Are friends electric") nicht fehlen. Zwischendurch gab es immer wieder ruhige Momente, wie im dunkel, melancholischen "Die Welt in dir schweigt". Lucian spielte erneut mit seiner Stimme, die auch mal durch ein Megaphon verzerrt wurde. In "Haus der Sonne" sang er den Refrain auch mal in Englisch. Im, von Wortspielen durchzogenen "Wir leben für immer" zeigte sich die Band von seiner explosiven Seite. Für mich gehörte dieser Auftritt zu den Höhepunkten des Treffens.
Anschließend durfte dann Kramm zum ersten mal seinen Kram Live präsentieren. Von Beginn an hatte die Band mit technischen Problemen zu kämpfen. So war bei den ersten Songs Bruno Kramms Stimme kaum wahrnehmbar. Erst im weiteren Verlauf bekam man dieses in den Griff. Bis auf wenige Ausnahmen spielte man das komplette neue Album. Sehr Tanzbar "Blasses Kind" oder das Schlußstück "Ich ahne dich", bei dem Kramm als Gäste Anne Wagner (Obscyre) und als Gitarrist Olaf Martin (Die Schinder) begrüßte. Im Gegensatz zu Das Ich verzichtet Kramm auf Experimente und setzt auf eingängige treibende Beats. Bruno merkte man seine Nervosität an. Erst als die ersten Stücke wohlwollend vom Publikum aufgenommen wurden, trat er mit diesem in Kontakt und erklärte kurz seine Ambitionen für sein Solo Projekt. Natürlich ist die Stimme von Kramm sehr gewöhnungsbedürftig, weil sie weder kraftvoll noch dunkel daherkommt. Man darf gespannt sein, wie das in kürze veröffentlichte Album von der Szene aufgenommen wird. Wir begaben uns nun auf die Reise nach Ostwestfalen, diesmal ohne Stau.
Aber jetzt noch kurz zum Eller, der sich nun den Bands wiedermal im Haus Auensee, einem sehr tollen Veranstaltungsort, ansah. Als erstes sahen wir Schock mit einem sehr guten Auftritt, der die etwas müden Leute im halbgefüllten Haus begeisterte. Gothic Rock mit eingängigen Melodien und deutschen Texten, etwas Provokativ und NDH angehaucht und anregend. Sänger Michael Schock stand dabei natürlich im Mittelpunkt und brachte Melodie und Härte mit seiner Stimme in Einklang und bot fast alle Songs vom aktuellen Album "erwacht" zum besten. Sehr gelungen und ein schöner Beginn für diesen Tag, nachdem Scream Silence ja nicht auftraten.
Jetzt begann auch schon so langsam der Tanz- und Spassteil des Tages, denn zum Abschluss des Festivals hatten sich im Haus Auensee noch die Merlons, Fiddler's Green, Subway to Sally, Inchtaboktables und In Extremo angesagt. Nach den Erlebnissen und Erfahrungen vom Vortag hatten wir aufgrund auftretender Hiungergefühle unseren Abschluss für diesen Abend dann auch nciht mit den eben genannten bakennten Bands geplant, sondern für die Moritzbastei. Und als wir dann, nachdem die Merlons bereits das Publikum im mitlerweile sehr gut gefüllten Saal inihren Bann gezogen hatten, zu Anfang von Fiddlers Green das Ambiente verlassen haben, liess man auch schon niemanden mehr hinein. Das war so gegen 19 Uhr. Die Planung halt.
Apropos Planung, unser Abend und somit das WGT endete in der Moritzbastei, wo noch einiges los, es aber von der Überfüllung weit entfernt war. Mehr ein gemütliches Beisammensein. In einer der vielen "unterirdischen Höhlen" dort, spielten dann auch Mysterium und Paragon of Beauty, zwei weitere Prophecy Bands. Mysterium hatten es mit den mystischen Dark/Black Metal Songs von ihrem Debüt "Glowering facades of night" relativ leicht, die kleine erlesene Menge auf ihre Seite zu ziehen. Es wurde trotz des etwas schlechten Sounds eine sehr schöne dreiviertel Stunde mit der deutschen Nachwuchshoffnung.
Zum Schluss waren wir gespannt auf Paragon of Beauty, zumal ihnen laut Plan 1 1/2 Stunden zugedacht waren. Es wurde leider eine Enttäuschung, denn nach etwa 35 Minuten hatten sie ihr brandneues Album "Comfort me, infinity" den Hörern vorgestellt. Schwerer, nciht sehr eingängiger Stoff zugegebernermassen, bei dem es nicht nur mir schwer fiel, immer am Ball zu bleiben. Einige verlissen die Höhle vorzeitig und das taten wir dann auch bald, nachdem sich heruasstellte, dass man bei der geforderten Zugabe nochmal den 1. Song des Abends spielen konnte, weil "nichts weiter vorbereitet war". Ein trauriger Abschluss, denn ich hätte mir schon den ein oder anderen älteren Song gewünscht. Und so machten auch wir uns auf eine verregnete, aber staufreie Heimreise.

PARAGON OF BEAUTY

Fazit
Trotz des letztjährigen Chaos, fanden sich erneut 17000 Besucher zu diesem einzigartigen Event zusammen. Wie oben erwähnt ist man jetzt allerdings an der Grenze angekommen. Es darf nicht sein, das der zahlende Besucher vor verschlossenen Türen steht. Hier sollte das Hauptaugenmerk für nächstes Jahr liegen. Außerdem wäre es sinnvoll auf dem Agra Gelände wieder die zweite Halle für Konzerte zu öffnen. Und dann muß es möglich sein, das die Besucher, die Chance haben ihr Essen zu den Veranstaltungsorten mitzunehmen. Wer zeltete und den Tag über nicht mehr zum Agra zurückkam, wurde gezwungen, sich an Freßbuden zu bedienen, welche teilweise, wie am Haus Auensee, nicht vorhanden waren. Das man eine Geldeinnahmequelle für die örtliche Gastronomie schafft, darf niemals im Mundraub enden.